Findet Dorie

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Animation

Interview Anke Engelke

Interview: Nicole Odermatt

Anke Engelke: «Ich war schon immer klein»

BERLIN Vor 13 Jahren entstand der Hype um einen Clownfisch-Vater, der, auf der verzweifelten Suche nach seinem Sohn, durch den weiten Ozean geschwommen ist. Viele Jahre später gibt es nun endlich eine Fortsetzung. In «Findet Dorie» dreht sich alles um die kecke Paletten-Doktorfisch-Dame Dorie, die erneut von der deutschen Komikerin Anke Engelke gesprochen wird. Wir haben sie in Berlin zum Interview getroffen und herausgefunden mit welchen Schwierigkeiten, sie als Kind zu kämpfen hatte.

Anke Engelke, der Film transportiert viele, vor allem für Kinder, sehr wichtige Botschaften. Welche haben Sie selbst als besonders Wichtig empfunden? Ich finde bei «Findet Dorie» ja gerade so angenehm, dass man nicht den Eindruck erhält, dass da viele verschiedene Botschaften durchs Meer schwimmen. Eher bekommt man die Möglichkeit, für sich selbst etwas heraus zu fischen. Nachdem ich ihn vor dem Synchronisieren das erste Mal im Original gesehen habe, nahm ich persönlich aus dem Film mit, dass es keine Regeln gibt, wie eine Familie auszusehen hat. Denn da sind zum einen Marlin und Nemo, ein alleinerziehender Vater und ein Einzelkind. Auf der anderen Seite noch Dorie, dir zwar zur Familie gehört, aber man nicht genau weiss wie. Als Freundin? Mutter, Schwester? Partnerin? Wir wissen es nicht, und dass muss auch niemand.

Wie meinen Sie das genau? Wenn Menschen beieinander sind, können sie eine Familie sein, einen Freundeskreis bilden oder einfach ein Model, dass sich nur darüber definiert, dass man zusammen hält und sich aufeinander verlassen kann. Da spielt es keine Rolle wie die Familie wirklich zusammenkam. Das hat mich am meisten beindruckt bei diesem Film.

Dorie und ihre Freunde müssen lernen sich selbst zu akzeptieren, was im Leben eine wichtige Lektion ist. Wie haben Sie selbst gelernt sich zu akzeptieren? Ich war schon immer klein. In der Schule war ich meistens die Kleinste der Klasse, wie auch die Jüngste, weil ich etwas zu früh eingeschult worden bin. Ich glaube, das hat etwas mit mir angestellt. Das hört man ja immer. Erwachsene erzählen oft darüber, dass sich ihr Verhalten von heute mit Dinge aus ihrer Kindheit und Jugendzeit erklärt. Wegen meiner Grösse versuchte ich damals stets recht aufgeweckt und auf zack zu sein. Ich wollte nicht, dass mich jemand übersieht oder vergisst.

Wie hat sich das bei Ihnen geäussert? Es gab eine Phase, in welcher ich teils etwas frech und anstrengend war. Das war vermutlich ganz unangenehm für andere. Zu dieser Zeit war mir noch nicht bewusst, wie dämlich mein Verhalten war. Doch irgendwann habe ich dann einfach den Umstand, dass ich halt ein bisschen klein bin, angenommen. Was ja auch nicht nur Nachteile hat. In der Schlange war ich immer die Erste, weil alle die Kleine vorlassen wollten. Obwohl ich schon vierzehn war, sah ich wie eine 10-Jährige aus.

Wessen Geschichte könnte als nächstes in den Mittelpunkt gestellt werden? Ich hab Hank sehr lieb gewonnen. Vielleicht ist "Findet Hank" der dritte Teil.

Hätten Sie denn konkret eine Idee für "Findet Hank"? Hank geht nicht gerne ins offene Meer. Dorie könnte ihm in einer nächsten Geschichte zeigen, was alles im offenen Meer los ist. Weiter wird nun auch im zweiten Teil die Meeresverschmutzung näher thematisiert. In "Findet Nemo" wurde die Gefahr erst ein bisschen angedeutet, während man Dorie jetzt einmal in einem Dosenhalter verheddert herum schwimmen sieht. Das wäre natürlich auch ein sehr spannendes Thema, wird aber durch das Meeresbiologische Institut bereits super aufgegriffen. Jedoch hat Hank vielleicht ja noch eine interessante Familie, die man gerne kennen lernen würde. Hauptsache wir müssen nicht wieder dreizehn Jahre darauf warten!

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