Assassin's Creed

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Interview Michael Fassbender

Interview: Raya Abirached

Michael Fassbender: «Wahrscheinlich hätte ich mehr Pilates machen sollen»

LONDON Michael Fassbender verkörpert gerne die unterschiedlichsten Figuren. In «Assassin’s Creed» konnte er sich aber selbst übertrumpfen. Denn er spielt in dieser Videogame-Verfilmung nicht nur eine Figur, die gänzlich neu geschrieben wurde, sondern durchlebt als solche die Erinnerungen von 500 Jahren Ahnen. Ob ihm diese Idee gefallen und wie er sich darauf vorbereitet hat, erzählt uns der gebürtige Deutsche im Interview.

Michael Fassbender, war diese Welt dieses Videospiels völliges Neuland für Sie? Bis ich die Jungs von ubisoft getroffen habe, war diese Welt tatsächlich völlig neu für mich. Ich muss zugeben, ich war recht ignorant was diese Sachen anging, von der Idee und dem Konzept rund um die genetische Erinnerung war ich aber sofort angetan.

Dann hat Sie die Grundidee überzeugt? Die Idee, dass wir mit der DNA all unsere Erinnerungen, Erfahrungen und unser Wissen in uns tragen und an unsere Nachkommen weitergeben können ist meiner Meinung nach ein sehr annehmbarer Gedanke, der mir sehr glaubhaft erscheint. Diesen Gedanken visuell zu realisieren und interessant zu machen, um ihn in dann im Hinblick auf ein Videospiel auf eine Kinoleinwand zu bringen, war absolut spannend und filmisch betrachtet ein echtes Experiment, von dem ich allerdings wusste, dass es gut werden würde.

Hat Ihnen sonst noch etwas daran gefallen? Natürlich die Möglichkeit reisen zu können und die verschiedensten Events aus der Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Und dann auch sich die Frage zu stellen, was genau jahrtausendelang eigentlich wirklich und überhaupt geschehen ist.

Ihre Figur ist gänzlich neu. Was für Möglichkeiten gab Ihnen das im Bezug auf die Hintergrundgeschichte von Callum? Wann immer ich einen fiktiven Charakter auszuarbeiten habe, ist das Erste, was ich mache, seine Biografie zu verinnerlichen und alles in meinem Kopf zum Leben erwecken lassen. So erhalte ich ein besonders gutes Gefühl für diesen Charakter. Das war bei dieser Rolle umso wichtiger, weil wir für den Film als Teil der ursprünglichen Geschichte nur originale Charaktere haben wollten. Das Ganze sollte nicht wie ein Nerd-Experiment aus der heutigen Zeit aussehen. Deshalb war es umso wichtiger dass wir Callum, sowohl in der heutigen Zeit, als auch mit seinem Erlebten aus dem 15. Jahrhundert, so greifbar wie möglich machen.

Denken Sie das ist Ihnen gelungen? Wenn ich mir die Reaktionen der Jungs von ubisoft ansehe, dann ist uns dies mehr als gelungen. Die sind sogar so zufrieden mit dem Ergebnis, dass sie sehr vieles davon künftig in ihre Spiele mit einbeziehen wollen.

Haben Sie „Assissn’s Creed“ schon mal gespielt? Ein Mal als ich neu dazu kam. Aus Respekt ubisoft gegenüber und um ein Gefühl für die ganze Sache zu bekommen. Ausserdem musste ich mir ein Bild von bestimmten Elementen verschaffen, die für dieses Genre ausschlaggebend sind. Beispielsweise die Körpersprache und die Posen in den Kampf-Szenen, vor allem einfach das Physikalische von allem.

Apropos Kampfszenen, was für ein Training mussten Sie für diesen Film absolvieren und ging es in Richtung Pilates? Ja, wahrscheinlich hätte ich viel mehr Pilates machen sollen. Yoga und Pilates sind wunderbare Übungen. Jedoch war es hauptsächlich Kraft- und Konditionstraining, also sehr viel Kombisets gemixt mit ein bisschen Boxen. Danach hab ich mit dem Stuntteam zusammengearbeitet und die Kampfchoreografien ausgearbeitet. Diese Choreografie hatte auch Elemente von Parcours drin. Das bedeutete auch am Morgen etwas früher aufstehen (lacht). Ziel war auch, dass ich ein gewisses Level von Fitness halten konnte, während diesen 4 Monaten Drehzeit.

Sie arbeiten des Öfteren mit den gleichen Leuten, wie unter anderem Marion Cotillard. Gibt das eine gewisse Sicherheit? Es hilft ja. Wenn du merkst, dass du mit gewissen Leuten gut harmonierst, dann kannst du gewisse Dinge viel schneller erledigen und vertraust auf die Erfahrung deiner Schauspielkollegen. Das ist auch der Grund, weshalb ich in der Halbzeit des „Macbeth“-Drehs Justin Kurzel auf „Assassin’s Creed“ angesprochen habe. Er ist dann auch gleich an Bord gekommen und zusammen haben wir dann Marion angefragt.

Bei diesem Film haben Sie auch als Produzent mitgewirkt. Ist das etwas, dass Sie vermehrt machen möchten? Absolut ja. Ich wollte schon immer irgendwie im Geschichte erzählen involviert sein und das mehr als ich es als Schauspieler bin. Und einfach diese Input-Möglichkeit, die sich mir bietet.

Sie haben in Ihrer Karriere schon die verschiedensten Rollen gespielt. Wollten Sie das von Beginn an so oder hat es sich einfach ergeben? Es war eine Entscheidung von mir, die ich getroffen hatte. Ich wollte so viele verschiedene Rollen wie möglich spielen. Und dabei die unterschiedlichsten Charaktere verkörpern und so viel neues wie möglich erlernen. Ich will mich selbst nicht in dieser Komfortsituation wiederfinden, in welcher ich immer dasselbe spiele. Es gibt bei Schauspielern immer diese Grenze von Können und Möglichkeiten. Ich wollte sehen wie weit ich gehen kann und wo meine eigenen Grenzen liegen.

© kinowetter.ch

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