ZÜRICH Wir kennen sie alle - jene Schauspieler, die plötzlich auch noch anfangen zu singen. Doch jetzt dreht ausgerechnet der zurzeit äusserst erfolgreiche Rapper Cro das Klischee um und stellt sich vor die Filmkamera. In der Schweiz feierte sein Film «Unsere Zeit ist jetzt» am diesjährigen Zürich Film Festival Premiere. Zu diesem Anlass haben wir den sympathischen Panda-Masken-Träger zum Interview getroffen und ihn zu seinem Werk ausgequetscht.
Vanessa beginnt im Film ihre Präsentation mit einem bedeutenden Zitat von Oscar Wilde: 'Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er für sich selbst spricht. Gib ihm eine Maske und er wird dir die Wahrheit sagen.' Cro, wie viel Wahrheit steckt dahinter? Das ist komplett wahr. Guck mal, wenn man zum Beispiel im Internet etwas kommentiert, dann trägt man ja quasi auch eine Maske. Niemand sieht einen oder kommt direkt an einem ran. Dann sind die Menschen immer zu ehrlich und schreiben ganz böse Dinge. Ich denke mal, die wären nicht so ehrlich, wenn ich direkt vor denen stehen würde. Sobald man sich hinter etwas verstecken kann, kann man sein, wie man ist.
Wie ist die ganze Idee zum Film eigentlich entstanden? Die Idee, einen Film zu machen, hatte ich schon lange. Ich mache ständig irgendwas mit Musikvideos oder drehe privat irgendwelche Filmchen (lacht). Natürlich nicht solche. Also dachte ich, dass es auch mal Zeit für einen grossen Film wird. Einen guten Film. Aber dass er so gross wird, habe ich selbst nicht geglaubt. Nachdem ich im Büro war und erzählt habe, ich würde einen Film wollen, haben wir uns den Sommer über Drehbücher ausgedacht. Mit Hilfe von Autoren haben wir uns das alles aus den Fingern gesaugt. Überall an der Wand hingen Post-its, ganz viele Post-its.
Als Schweizer interessiert uns natürlich besonders, wie sich unser Landsmann Marc Benjamin so während dem Dreh angestellt hat… Gut. Ich finde den genial.
Wie wichtig war euch bei dem Film der dokumentarische Aspekt hinter dem ganzen? Dadurch, dass der Film ja mit diesen Comic- und Hollywood-erfundenen Geschichten recht fiktiv ist, wollten wir auch noch etwas Echtheit hineinbringen. Deshalb haben wir mich zusätzlich mit einer Dokumentation begleitet, die wahr ist. Was schon ein wichtiger Baustein des Film ist.
Welche Botschaft möchtest Du mit dem Film den Zuschauern mitgeben? Ihr dürft nicht aufgeben!
Und welche der drei erzählten Geschichten magst Du am meisten? Ehm, ich mag den Comic.
