Schneemann

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Thriller

Interview Michael Fassbender

Interview: Raya AbiRached

Michael Fassbender: «Menschen finden Serienkiller einfach spannend»

LONDON. Seit der erste Schnee in Oslo gefallen ist, treibt ein kaltblütiger Killer sein Unwesen in Norwegens Hauptstadt und hinterlässt bei jedem seiner Opfer einen Schneemann. Doch Michaels Fassbender ist dem Psychopathen als Komissar Harry Hole dicht auf den Fersen. SCHNEEMANN ist das erste Buch von Jo Nesbøs Krimibuchreihe welches verfilmt wird. kinowetter hat mit Fassbender über seine wichtige Rolle gesprochen.

Michael Fassbender, man kennt Ihren Charakter ja bereits aus Jo Nesbøs Büchern. Wie war das für Sie? Es war Luxus all diese Bücher zu haben, Jo Nesbø hat mir damit ganz schön viel Arbeit abgenommen. Diesen Charakter von Anfang an zu haben bedeutete, dass ich einfach zu den ersten paar Bücher zurück gehen konnte um die Entwicklung meines Charakters zu sehen. Ich musste diese Informationen eigentlich nur noch aufsaugen um ihn dann auf die Leinwand zu bringen.

War es schwierig einen Charakter mit einer solch komplexen Hintergrundgeschichte zu verkörpern? Nein, denn man hat ja all diese Informationen und muss sich nur noch überlegen, was am besten speziell zu dieser Geschichte passt.

Lassen Sie uns über den Schnee sprechen, er spielt im Film ja eine zentrale Rolle. Wie hat das den Dreh beeinflusst und was hat es geändert? Es war kalt aber der Film heisst nun mal SCHNEEMANN, also brauchten wir den Schnee. Wir waren auch dankbar, dass es überhaupt schneite, so wie das Klima im Moment ist. Wir hatten Glück, dass wir nach Weihnachten mit dem Dreh begonnen haben, denn in den Monaten zuvor hatten sie, soviel ich weiss, noch nicht viel Schnee. Das war super, so benötigten wir nicht viel künstlichen Schnee aus Schneekanonen. Und klar es war kalt, aber irgendwie auch frisch. Ich mochte es.

Die psychologischen Elemente der Bücher und der Geschichte sind sehr faszinierend. Nicht nur die Frage nach dem wer, sondern auch nach dem warum. Ist es für Sie auch aufregend ein solches Skript zu lesen? Ich denke, dass ist wieder Teil dieser Theorie, dass die Menschen Serienkiller einfach spannend finden. Diese Extremform von einem Menschen. Wenn man an DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER zurück denkt, erinnert man sich an Anthony Hopkins genauso wie an Jody Forster. Man versucht in den Kopf des Killers zu sehen und zu verstehen, wo das Ganze seinen Anfang nahm und diese Tendenz auszumachen. Ich finde es spannend.

Was glauben Sie macht berühmte Detektive wie Sherlock Holmes so faszinierend für das Publikum, sowohl in Büchern als auch in Filmen? Ich glaube es liegt daran, dass sie an vorderster Front sind und uns beschützen, ganz ähnlich wie auch Ärzte. Wir haben schliesslich nebst den Krimis auch unzählige erfolgreiche Ärzteserien. Ich vermute, wir haben als Mensch einfach Bezug zu jenen, die uns beschützen oder unser Leben retten. Jo hat eine sehr menschliche und reale Version davon geschaffen, mit Fehlern und allem drum und dran. Ich zumindest konnte mir Harry Hole beim Lesen der Bücher sehr gut vorstellen, wie er läuft, spricht und atmet.

Wenn Sie wählen müssten zwischen einem Filmemacher mit dem Sie noch nie gearbeitet haben oder das erste Mal eine bestimmte Art Charakter zu spielen. Was würden Sie wählen? Ich liebe die Cohen Brüder. Ich denke ich würde etwas Lustiges mit ihnen machen.

Zu guter Letzt noch: Was für Filme haben Sie geschaut, als sie noch klein waren? Nun ja, so die ersten Filme waren wahrscheinlich STAR WARS. Das war ein grosses Ding von mir. Auch E.T, INDIANA JONES, die üblichen Verdächtigen eben. Als ich dann älter wurde und ich langsam damit begann übers Schauspielern nachzudenken, da waren es Filme wie ON THE WATER FRONT. Meine Mutter zeigte mir so einige amerikanische Filme aus den 70ern.

Erinnern Sie sich an den Punkt als Sie realisierten, dass Schauspielern ihr „Ding“ war und Sie das weiterverfolgen wollen? Ich erinnere mich an den Moment als mir klar wurde, dass ich eine gewisse Affinität dafür besass und dass es sich richtig anfühlte. Das war wahrscheinlich etwa bei meiner zweiten Stunde Schauspielunterricht als ich gerade 17 war. Daran kann ich mich erinnern. Ich sagte mir aber auch, dass ich hart daran arbeiten musste. Ich glaubte aber an mich.

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