Peter Hase

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Interview James Corden

Interview: Raya Abirached

James Cordon: «Ich habe Angst, mich auf dem Lande zu langweilen»

LONDON Wer kennt ihn nicht den Talkshowmaster, der mit seinen Gästen im Auto fährt und mit ihnen singt. James Cordons neues Projekt PETER HASE ist ein süsser Familienfilm über den weltbekannten Peter Rabbit, der in seinem Garten etliche Abenteuer erlebt. Mit uns spricht der gebürtige Engländer über die Sprechrolle, seine Karriere und wie er sich selber als Mensch sieht.

James Cordon, wie ist es für Sie als Interviewer nun selbst interviewt zu werden? Mir ist das ehrlich gesagt viel lieber (lacht). Denn so habe ich nicht den Druck mir zu überlegen, was ich als nächstes fragen muss. So kann ich einfach nur antworten. Während Sie mir zuhören, weiss ich, dass Sie sich bereits überlegen, was Sie mich als nächstes fragen wollen.

Die Figur Peter Rabbit ist weltweit bekannt und beliebt. Wie war es für Sie, als die Anfrage für diese Sprechrolle kam? Es war in der Tat überwältigend. Als ich das allererste Mal gefragt wurde, war ich ehrlicherweise ein wenig zurückhaltend. Denn es ist so viel Geschichte, Wissen und Zuneigung mit dieser Figur verbunden. Daraufhin hat man mir gesagt, dass es das erste Mal überhaupt ist, dass über den Charakter aus den Büchern von Beatrix Potter verfilmt wird. Jahrzehntelang hat sich niemand gewagt und dann kam da dieses Drehbuch daher, dass aus jeder Geschichte etwas enthielt und nun in einem Film vereint wurde. Gerade weil es die Charaktere so toll beschrieb, hat es den Segen erhalten, veröffentlicht zu werden. Erstmals in Peter Rabbits Geschichte wollte nun jemand die Figur in einem Film veröffentlichen. Als ich das mitbekam, war es für mich eine grosse Ehre, bei diesem Projekt mitzumachen.

Das Sprechen für in einen Animationsfilm ist nicht immer einfach. Wie lief bei Ihnen dieser Prozess mit der Stimme und der Vertonung ab? Der Prozess für mich war schon eine Weile im Gang gewesen. Meine ersten Aufnahmen hatte ich vor ungefähr 18 oder 20 Monaten. Zu diesem Punkt war meine erste Tonaufnahme nur eine Aufnahme mit der Vermutung wie Peter klingen könnte, weil es noch keine Animation von ihm gab. Die Zeichner aus Australien, die all diese Tiere gezeichnet haben, wollten meine Stimme hören und anhand davon die Zeichnung machen. So gings dann weiter.

Es macht sicher auch Spass… Ja, mir hat es wirklich Spass gemacht und es war irgendwie auch befreiend, weil du nicht wirklich etwas falsch machen kannst. Klar, vielleicht machst du es auch nicht unbedingt richtig, aber du findest einen Weg durch den Prozess. Und du findest die Stimme mit der du dann weitergehst.

Was dachten Sie als Sie den Film mit der Musik zum ersten Mal sahen? Ich fühlte mich unheimlich stolz. Das allererste Mal als ich den Film sah, war er noch nicht fertig. Es hatte noch Archiv-Bilder und Stop-Motion-Bilder drin. Da wir zum Teil noch nicht ganz sicher waren, wie wir es am Schluss dann haben wollten. Den kompletten finalen Film habe ich zusammen mit meinen Kindern gesehen. Sie haben ihn geliebt.

Auch ein Animationsfilm hat ein Cast, der sich aber vielfach nicht sieht. Wie war das bei Ihnen, haben Sie Domhall Gleeson, Margot Robbie oder Daisy Ridley getroffen? Nein, ich habe nie jemanden gesehen. Für mich war es wirklich eine Einzelerfahrung, die ich machte. Die meiste Zeit, die ich die Anderen gesehen habe, ist jetzt auf der Pressetour.

Ich habe Daisy Ridley gefragt, ob sie mehr Stadt- oder Landmensch ist. Wie ist das bei Ihnen, eher Stadt- oder Landmensch? Das ist eine interessante Frage mit welcher ich im echten Leben ebenfalls gerade intensiv zu kämpfen habe. Ich versuche herauszufinden, ob ich lieber in der Stadt oder auf dem Land leben möchte. Ich habe eine Vision davon auf dem Land zu leben. Meine Angst ist, dass diese Vision nie zur Realität wird, weil ich mich irgendwann langweilen könnte. Wenn es für Sie in Ordnung ist, dann würde ich als Antwort gerne beides nehmen. Denn der Traum ist, beides davon im Leben zu haben, so dass man in der Stadt leben und dann aber ebenso aufs Land gehen kann. Das ist meine Sehnsucht. Mein Leben ist ein Streben danach beides zu haben.

Wie oft sind Sie heute schon gefragt worden, ob Sie mit den Leuten im Auto singen würden? Heute hat mich das noch niemand gefragt (lacht). Aber es ist ja auch noch früh. Sie sind erst die dritte Person, die mich interviewt. Deshalb ist das das erste Mal, dass mich jemand überhaupt irgendetwas in diese Richtung gefragt hat. Aber ich bin jedes Mal wieder überwältigt, dass überhaupt irgendwer mit mir darüber sprechen will in irgendeiner Art und Weise.

Schätzen Sie sich glücklich mit Ihrer Karriere und hätten Sie das in irgendeiner Art erwartet? Ich kann nicht sagen, dass ich je erwartet habe, so Erfolg zu haben oder erfolgreich zu sein. Ich hatte immer im Bewusst sein, dass wenn ich nicht aufgebe, verliere ich nicht. Deshalb habe ich einfach nie aufgehört es zu versuchen. Denn alles, was ich wirklich wollte, ist Sachen zu kreieren. Ich habe nie darüber nachgedacht, dass wenn ich etwas Bestimmtes mache, dass ich dann dadurch berühmter werde. Oder auch nicht, dass ich vielleicht mehr Geld bekomme und damit so schicke Schuhe, wie Ihre kaufen kann. Das waren einfach nie Dinge über die ich nachgedacht habe. Das Einzige, was ich je wollte, war etwas zu erschaffen. Egal ob das jetzt hiess vor Ort sein, eine Stimme wie Peter Rabbit zu sprechen oder eine Fernsehshow zu erschaffen, die weltweit von Milliarden Menschen geschaut wird. Wir erhofften uns nur, etwas machen zu können, dass die Leute teilen und vielleicht auch ein Teil davon sein möchten.

Dann sind Sie vermutlich absolut glücklich, dass Sie das erreicht haben? Ganz ehrlich, als ich für mein 2. Broadway-Stück nach New York ging, war ich überzeugt, dass mein Leben nicht mehr besser wird. Ich dachte wirklich, dass sei der Höhepunkt meiner Kariere. Jetzt mache ich all diese tollen Dinge, nur schon hier mit Ihnen sitzen und sprechen. Manchmal wenn ich zu lange darüber nachdenke, ist es zu viel für mich. Es ist einfach so überwältigend, dass irgendjemand an mir, wie ich in einem Auto singe oder überhaupt an irgendwas von mir interessiert ist. Ich schätze mich sehr glücklich. Ich weiss, dass das vorübergehende Dinge sind. Denn alles kann so schnell verschwinden, wie es gekommen ist. Ich versuche einfach alles so gut ich kann zu geniessen. Ich betrachte das alles nie als selbstverständlich und verlasse mich gleichzeitig auch nie darauf. So beruht mein Leben dann nur auf einem gewissen Gefühl einfach irgendwo etabliert zu sein. Dass ich irgendetwas finde, was mich glücklich macht, egal wie mein Arbeitsleben aussieht.

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