Enola Holmes (Streaming)

Jetzt im Heimkino

hot
Adventure

Interview: Carmine Carpenito

Sam Claflin: «Mein Schnurrbart war teils ein Grund, weshalb ich Rollen annahm.»

Seinen Durchbruch feierte er mit THE HUNGER GAMES und heute nimmt er sich einer Figur an, die neben seinem Bruder wohl genauso berühmt ist, Mycroft Holmes. Zusammen mit Henry Cavill als Sherlock Holmes erzählt er die Geschichte über die Jüngste der Holmes-Geschwister, Enola Holmes gespielt von Millie Bobby Brown. Mit uns sprach der Schauspieler über seinen Schnurrbart, die Frauenrechte und wie er selbst sich mit Rätseln anstellt.

Sam Claflin, als allererste Frage wie lange haben Sie Ihren Schnurrbart nach den Dreharbeiten für ENOLA HOLMES stehen lassen? Ich muss etwas gestehen. Ich trage aktuelle gerade einen Schnurrbart. In den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass ich öfters Rolle spiele, die einen Schnurrbart benötigen. Es geht sogar so weit, dass mein Schnurrbart teils ein Grund war, weshalb ich Rollen annahm. Wenn ihn den Charakterbeschreibungen der Rollen ein Schnurrbart vorkommt, sage ich ja (schmunzelt). Ich kann es nicht recht beschreiben. Ich habe diesen Oberlippenwärmer einfach irgendwie liebgewonnen.

Mit dieser Einstellung sind Sie absolut bereit für eine Fortsetzung… Ja, absolut. Man könnte sagen, ich sei bereit für alles. PEAKY BLINDERS Staffel 6 oder sonst irgendwas, ich bin bereit. Ich behalte ihn für den Moment (schmunzelt).

Dieser Film zeigt, wie die Frauenrechte und die Gleichberechtigung damals hätte aussehen sollen, aber ebenso wie es heute aussehen müsste. Stimmen Sie dem zu? Ja, das ist so. Es ist mit ein Grund, weshalb ich mich in dieses Projekt involviert habe. Es ist nach wie vor extrem relevant in den verschiedensten Varianten. Unter anderem ist es ein Teil der Holmes Familie. Diese skurrile, einzigartige und leicht extravagante Familie, die sie sind. Es ergibt einfach Sinn, dass diese Geschichte erzählt wird, egal wie alt das sie ist. Nochmals, für mich war es wirklich wichtig. Es ist eine frische Perspektive und Sichtweise der Zeit in dieser Periode und der Frauen, vor allem jungen Frauen, aus dieser Zeit. Das war für mich ein grosser Grund mitzuwirken.

Frau Holmes sagte an einer Stelle: Es gibt zwei Wege, den eigenen oder den, den andere für einen wählen. Wie sieht es in Bezug auf Ihre Karriere aus, wählten Sie immer selbst? Ich denke, man geht immer mit seinen Instinkten und somit den Weg, den man unter Umständen bereits gewählt hat. Man sollte sich selbst immer an erste Stelle setzen und seinen eigenen Instinkten folgen. Schliesslich kennt man sich selbst besser als irgendwer sonst. So weit so gut, würde ich sagen, was meine eigenen Entscheidungen zu meiner Karriere anbelangen (lacht). Es gab sicherlich einige bestimmte Entscheidungen, die dazu beitrugen, dass ich heute da bin, wo ich bin. Es gibt jedoch diese feine Linie, bei welcher man versucht alle glücklich zu machen. Ich für mich denke, dass ich diese Linie übertreten und zu lange andere vor mich selbst gestellt habe. Jetzt habe ich das Alter oder vielleicht die Erfahrung erreicht, wo ich beginne, mich um mich selbst zu kümmern.

Also gibt es keine Entscheidungen, die Ihnen speziell vorkamen oder besonders waren? Klar, es gab einige grosse Entscheidungen auf meinem Weg hierhin, manche waren…nein, eigentlich bin ich der Meinung immer die richtige Entscheidung getroffen zu haben (lacht). Denn jede Entscheidung, die ich traf, tat ich in diesen Zeitpunkten aus einem bestimmten Grund. Solange man zu den Gründen stehen kann, weshalb man eine Entscheidung getroffen hat, weiss man auch, wieso man sie getroffen hat. Man kann fast nicht anders als dazu zu stehen und es nicht bereuen. Es kann sein, dass ich manchmal Entscheidungen gegen den Rat meines Agenten traf. Doch meistens hat er mich immer unterstützt und war sehr verständnisvoll, wenn es um meine Entscheidungen und den Grund dazu ging. Zudem wenn man mit den gleichen Menschen lange genug gearbeitet hat, ist ein gewisses Grundvertrauen vorhanden. Es muss nicht mehr jedes Detail des Entscheidungsgrundes erläutert werden, denn das Verständnis ist bereits da. Man versteht sich und Weisheit und Harmonie folgen darauf.

Haben Sie schon einmal Entscheidungen getroffen, die schlussendlich genau das Gegenteil waren, wofür Sie sich eigentlich entscheiden wollten? Ja (lacht). Ich versuche gerade an ein Beispiel zu denken. Es ist mir definitiv schon mehr als einmal passiert. Manchmal ist man sogar positiv überrascht. Beispielsweise auch bei dieser Rolle. Ich brauchte nicht zu arbeiten, jedoch war am Skript etwas so Charmantes, dass es mich einfach überraschte. Etwas am Skript stach mir ins Auge. Dies bestätigte sich je länger ich mich involvierte. Spätestens als wir begannen zu drehen. Das Team hinter der Produktion kennen zu lernen, war grossartig. Ich realisierte, dass es eine tolle Rolle und ich wirklich überrascht war. Schon nur wie viel Spass die Dreharbeiten und die Sets machten. Es war eine fantastische Gruppe, total kollaborativ und enorm positiv. Alle unterstützten sich gegenseitig. Es waren alle extrem professionell und gleichzeitig hatten alle viel Spass. Ich hatte viel Glück in meiner Karriere, weil fast alle Sets so waren. Zusammengefasst gab es auf jeden Fall einige Überraschungen bis dahin (lacht).

Enola sagte einmal, dass wir unsere Zukunft in unseren eigenen Händen haben. Würden Sie dem zustimmen? Wir müssen immer auch uns selbst betrachten. Wir alle haben die Möglichkeit eine Veränderung zu beeinflussen, auch wenn es nur unser eigenes Leben betrifft. Gerade in der jetzigen Zeit wurden die Menschen ein wenig dazu gezwungen, ein Blick auf sich selbst zu werfen. Sie mussten herausfinden, woran, dass sie tatsächlich glauben und wie sie eine Veränderung angehen wollen. Es gibt keinen Zweifel, dass es eine Veränderung in der Weise wie wir leben und dem systematischen Glauben, den wir haben, geben muss.

Denken Sie es verändert sich etwas? Wundervollerweise ist, wie in ENOLA HOLMES, eine Veränderung zu beobachten. Man schaut zur Jugend und den jüngeren Generationen in der Hoffnung sie bringen die Veränderung. In Wahrheit können auch Menschen ab meinem Alter Veränderungen hervorrufen, sei es auch nur durch kleine Dinge, denn die richtige Richtung stimmt. Die passenden Unterhaltungen werden geführt, obwohl sie für einige frustrierend sein mögen. Fakt ist die Menschen sind vokal, viel vokaler und das ist positiv. Wir alle müssen die Veränderung in uns selbst machen, bevor wir andere Menschen verändern können. Das ist sicher.

Der Film hat sehr viel mit Puzzles und Rätseln zu tun. Wie gut sind Sie darin, würde ich gegen Sie in einem Sherlock Holmes-Adventure Room gewinnen oder wohl eher nicht? Sie wären gut daran gelegen, jemand anderen zu wählen. Ich wäre vermutlich zu fest damit beschäftigt, Witze zu machen (lacht). Ich bin sehr konkurrierend. Zudem werde ich frustriert, wenn ich nicht schnell gewinne. Ich gehöre zu diesen Menschen, die nicht sehr geduldig sind. Ich tue mir selbst im Moment keinen Gefallen, wenn ich so schlecht über mich spreche.

Heute soll es Ihnen einmal nicht angekreidet werden… Als Kind war ich immer sehr frustriert in den verschiedenen Sportarten, wenn ich sie nicht gleich konnte. Klappte es nicht sofort, hatte ich kein Interesse mehr daran. Einmal ging ich auf einen Abschlagplatz, um ein paar Golfbälle zu spielen. Als es mir nicht gelang, schmiss ich meine Schläger hin und fand, dass es nicht mein Sport sei. Ich kehrte wieder zum Fussball oder zum Badminton zurück. Ich bin nicht gut in Puzzles, genauso wenig bei Kreuzworträtzeln. Ich bin gut in Anagrammen und bestimmten anderen Dingen. Wenn wir zusammen in einen Adventure Room gehen würden, dann könnte ich ein paar gute Witze zur Gesellschaft beitragen, das wäre es schon.

© 2020 kinowetter.ch

Aktuelle Streaming Angebote für diesen Titel:

Powered by JustWatch