Inferno

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Thriller

Interview Tom Hanks & Ron Howard

Interview: Raya Abirached

Tom Hanks: «Es waren Sprints und Marathons zur selben Zeit»

FLORENZ Er ist ein Garant für gutes Kino. Schauspieler Tom Hanks schlägt es nach «A Hologram for the King» wieder zurück in seine Paraderolle. In «Inferno» muss Symbolloge Robert Langdon eine Seuche aufhalten, die droht die gesamte Menschheit zu vernichten. Kinowetter erzählt der Oscarpreisträger wie er die Zukunft von Robert sieht, wie der Dreh und die langjährige Zusammenarbeit mit Ron Howard ist.

Tom Hanks, was macht für Sie Robert Langdon, sowohl auf dem Papier als auch im Film, aus? Er ist ein besessener Mann. Entweder vertieft er sich vollkommen ins Thema oder absolut gar nicht. Ich bin mir da nie so sicher. Aber er ist am glücklichsten, wenn er sich auf die Suche nach archäologischen Dingen machen kann. Sogar im Film besprechen Robert und Sienna, das sie als Kinder komisch waren. Die Idee Puzzles zu lösen und des Erlernens von Kunst, Kunstgeschichte und Architektur, füttert eigentlich nur seinen Wissensdrang. Er vergisst sich dabei und merkt dann beispielsweise: Oh, ich sollte jetzt eine Klasse unterrichten.

Und wie sieht Ihrer Meinung nach die seine Zukunft aus? Er hatte noch nie eine richtige Beziehung und hat auch keine Kinder. Deshalb kann ich nicht genau sagen, was die Zukunft für ihn bereit hält. Aber das spielt zum jetzigen Zeitpunkt keine Rolle. Denn die Art wie sein Hirn und sein Denken funktioniert im Moment, das ist für mich eigentlich das Faszinierende zum Spielen.

Die Filme erscheinen im Tempo alle sehr schnell. Haben Sie die auch so gedreht? Oh mein lieber Gott. Es waren Sprints und Marathons zur selben Zeit, glaube ich (lacht). Nein ernsthaft, wir haben wirklich Gas gegeben und waren dauernd unter Druck auch unterwegs.

Wie muss man sich das genau vorstellen? Wir haben beispielsweise einen Reisetag in einen Drehtag umgewandelt. Wir waren eigentlich auf der Rückreise von Venedig (lacht). Ron war es aber, der damals auf Felicity, Omar und mich zu kam. Er sagte uns: „Was würdet ihr davon halten, wenn wir einfach gerade jetzt, wenn wir sowieso mit dem Zug reisen, drehen?“ Wir waren sofort einverstanden. Normalerweise hast du Vorbereitungen wie Make-Up, Licht etc, aber wir wussten ja unseren Text, also haben wir einfach gedreht. Ich meine, wir sollten ja sowieso für 4 Stunden im Zug sitzen, also konnten wir ebenso 8 Seiten des Skripts abdrehen (lacht).

Gibt‘s ein Rezept für die lange und gute Zusammenarbeit eines erfolgreichen Regisseurs und seinen Schauspielern? Ganz ehrlich? Ron Howard ist sehr bestimmend und kann das Beste aus allen herausholen. Er kommt herein und ist bereit loszulegen. Er wird nie müde, hört nie auf und will immer noch extra Szenen haben. Aber er fragt uns auch immer was wir denken und ob wir noch mehr aus der Szene machen können. Viele Regisseure machen das nicht. Die haben es lieber, wenn du einfach die niedergeschriebene Zeile sprichst und nicht umfällst, dann haben sie ihren Job erledigt. Ron allerdings verlangt immer mehr von uns als das Mindeste. Das macht das Ganze aber auch lustig und hält uns ebenso auf Trab.

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