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Interview Penélope Cruz

Interview: Interview: Raya Abirached

Penélope Cruz: «Es fühlte sich an, als würde ich etwas Bedeutungsvolles machen»

CANNES Der Oscar-prämierte, iranische Regisseur Asghar Farhadi holte sich für sein Drama EVERYBODY KNOWS eins der berühmtesten Schauspiel-Ehepaare vor die Kamera: Javier Bardem und Penélope Cruz. Im Interview sprach die Spanierin über die Zusammenarbeit mit ihrem Lebenspartner, den Stellenwert einer Familie und das, was sie an einer Premiere ins Schwitzen bringt.

Penélope , spürten Sie bei einem solchen Film als Mutter die Rolle und braucht daher weniger zu schauspielern? Ich habe es gefühlt, weil ich das Material dazu lass und Geschichten zu ähnlichen Geschehnissen hörte. Im intensiv Gespräch mit Asghar, bin ich dann in einen gewissen Geisteszustand gelangt. Aber es fühlte sich an, als würde ich etwas Bedeutungsvolles machen. Seine Filme können zu gutem inspirieren.

Ist es das erste Mal, in dem Sie auf Spanisch mit einem ausländischen Regisseur arbeiten? Denn das umgekehrte haben Sie ja bereits einige Male gemacht. Das ist wahr. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, aber das stimmt tatsächlich.

Und wie war die Zusammenarbeit mit Asghar Farhadi? Grossartig. Ich würde in jedem seiner Filme mitspielen, wenn ich könnte. Asghar ist ein unglaublicher Regisseur. Er ist sehr anspruchsvoll und kann äusserst taff sein. Glaubt er dir das Gespielte nicht, so sagt er es dir direkt ins Gesicht. Aber auf eine solch freundliche und respektvolle Art, dass es einen nicht verletzt. Stattdessen möchte man für ihn einfach alles geben und noch mehr.

Überwiegen die Vorteile oder die Herausforderungen beim Dreh mit seinem eigenen Lebenspartner? Klar gibt es einige Vorteile. Aber gleichzeitig ist da dieser Wunsch, das eigene Privatleben zu schützen. Würden wir alle ein, zwei Jahre ein Film zusammen machen, wäre das viel zu viel. Aber ab und zu ein Projekt gemeinsam umzusetzen, ist wundervoll.

Was hat Sie an diesem Film besonders beeindruckt? Diese Familie steht für Beziehungen auf der ganzen Welt. Familie ist der Platz, an dem man am meisten lernt und herausgefordert wird. Es sind die Menschen, die einen am besten kennen und die Wahrheit erzählen. Diejenigen, die einen wirklich berühren. Familie ist das Grösste im Leben. Diese Botschaft steckt in jedem Film von Asghar. Es ist stets der wichtigste Punkt. Und ich verstehe wieso. Von mir aus könnte es endlos Filme über das menschliche Verhalten geben.

Ist es für Sie wichtig in Filmen mitzuspielen, welche eine solche Bedeutung haben anstatt in Stücken, die vor allem unterhalten? Es ist das, was mich interessiert. Genau das möchte ich selbst sehen, wenn ich ins Kino gehe. Filme, die mich über die wichtigen Dinge im Leben nachdenken lassen. Über Dinge, die uns wachsen und entwickeln lassen. Und Asghar ist der Master dieser Filme.

Und Sie haben bereits mit vielen tollen Filmemacher in unterschiedlichen Produktionen mitgemacht. Wie stolz sind Sie darauf? Sehr stolz und auch dankbar, dass ich diese grossartigen Möglichkeiten erhalten habe, in verschiedenen Ländern und Sprachen arbeiten zu dürfen. Schliesslich ist es nicht alleine mir überlassen. Die Menschen hinter den Filmen geben mir diese Chancen. So bin ich äusserst dankbar und manchmal sogar überrascht. Das ist der Grund, weshalb ich den Beruf auch so liebe.

Mit welchen Filmemachern würden Sie denn gerne noch arbeiten? Scorsese, Spielberg und vielen anderen.

Kann Sie eine Premiere immer noch ins Schwitzen bringen? Auf jeden Fall. Aber es ist nicht nur das Wissen, dass man an einem solchen Tag unter Beobachtung steht und deshalb eine gewisse Zeit in die Entscheidung von Outfit und Red Carpet stecken muss. Sonder vielmehr ist es auch das erste Mal, an dem der Film vor Zuschauern und Kritikern gezeigt wird. Natürlich ist das nervenaufreibend.

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