Exploited

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Es geschieht endlich, EXPLOITED erscheint… Ja, man hat schon fast nicht mehr daran geglaubt. Mit Covid und allem…es gab eine Pause von fast zwei Jahren. Die Menschen wissen meist nicht, wie lange es benötigt, um einen Film zu machen. Und dann kommt Covid dazu und es ist absolut verrückt jeden Tag. Als der Film letztes Jahr das erste Mal erschien und gezeigt wurde, habe ich es durch einen Instagram-Post erfahren. Es war ein lustiges Abenteuer, doch ich freue mich.

Wie Sie sagen oftmals ist den Leuten nicht bewusst wie lange ein Film und das Werbe-Material wie Trailer für die Herstellung benötigt… In den Augen der Menschen ist es oftmals so, dass wenn ein Film angekündigt wird, dann wollen sie ihn schauen gehen. Und das möglichst schnell. Man könnte sagen für jede Stunde Film ist es ein Jahr in der Herstellung (lacht). Ich freue mich wirklich erscheint der Film nun. Fun Fact, ich liebe Deutschland. Das ist mein absolutes Lieblingsland.

Was ist das Spezielle an diesem Land für Sie? Das erste Mal war ich mit etwa 16 Jahren dort, um einen Freund zu besuchen. Ich habe mich einfach sofort in das Land verliebt. Ich bin dann mit 17 und 18 Jahren zurückgekehrt. Es war einfach toll.

EXPLOITED ist nicht ein typischer Slasher-Film, sondern hat sehr viele intensive Charakterstudien drin. War das ein wenig das Ziel? Ja, tatsächlich hat jede Figur ihren Grund und Zweck in und für die Geschichte. Ich will nicht Spoilern, aber gewisse Dinge werden geschehen (lacht). Sogar für uns Schauspieler war es manchmal schwer. Wir spielten zwar die Rolle professionell durch, privat wollten wir die Figuren ebenfalls nicht sterben oder verschwinden sehen (schmunzelt). Man fühlt die einzelnen Beziehungen sehr. Es ist wirklich nicht wie der typische Slasher-Film. Die Charakterbildung hat seinen Zweck und ein Ziel.

Der Film thematisiert die neuen Technologien und wie schädlich sie sein können. Als öffentliche Person ist das etwas, worüber Sie sich intensiver Gedanken machen? Ich habe darüber schon nachgedacht, schon bevor ich umzog und erfolgreich wurde. Dann gibt es den Aspekt von Social Media, wodurch man vollkommen zerstört oder unglaublich erfolgreich werden kann. Ohne zu fest Verschwörungstheorien zu machen, habe ich mich immer ein wenig gefragt, was wohl wirklich vor sich geht. Es gibt so viele Erweiterungen und Erneuerung, worüber man keine Ahnung hat. Wer weiss das schon. Es war wirklich toll einen Charakter zu spielen, wo man sich gut mit identifizieren kann, weil es sehr real ist. Es war wirklich toll. Vielleicht kann man daraus sogar eine kleine unterschwellige Botschaft entnehmen. Es macht ein wenig Angst, darüber nachzudenken. Es lässt einem einfach ein wenig nachdenken über gewisse Dinge.

Heutzutage werden oftmals auch Streaming-Profile unter Freunden geteilt und mit den Sicherheitsmassnahmen gibt es eine Benachrichtigung bei einem neuen Login… Oh ja, mein erster Gedanke ist immer: «Löschen, neues Passwort setzen». Man hat einfach diese Schrecksekunde, bevor man realisiert, dass es jemand ist, den man kennt. Beispielsweise meine Mutter, die etwas Online über Amazon bestellt. Ich denke mir dann, danke fürs Bescheid geben. Ich flippe meist zuerst aus (schmunzelt).

Da Social Media immer präsenter ist. Denken Sie, dass heutzutage die Werbung für Filme ebenfalls mehr über Social Media geplant wird und teils dort sogar wichtiger ist? Oh ja absolut. Meine Gedanken zu Social Media sind, dass es sehr positiv sein kann, aber auch das pure Gegenteil. Es ist sicher wichtig in unserem Business. Ich zeige beispielsweise ehrlich, wer ich bin und was für einen Spass ich habe. Wenn man mir folgen will, cool. Wenn man mich nicht gut findet und mir nicht folgt, ebenfalls cool. Es hat seine Vorteile für Firmen und die Industrie, dass es ihnen Möglichkeiten und Chancen erschafft. Ich möchte allerdings auch nicht sehen, dass es jemanden zerstört, weil er nicht die grossen Ziele und Träume erreicht. Man soll unbedingt solche Träume haben, aber manchmal ist man an einem Punkt, wo man es gerade nicht umsetzen kann. Ich bin möglichst offen und freundlich und mir ist egal wer man ist. Ich versuche nicht zu viele Ads und Sponsoren-Deals zu machen, weil ich mich selbst zeigen will. Ich bin der Meinung, es hat mir bisher genutzt und ebenfalls auch anderen.

Mir wurde in Interviews schon erzählt, dass Schauspieler denken, dass sie Rollen wegen zu wenig Followern nicht erhalten haben. Was denken Sie darüber? Es hat sicher auch damit zu tun. Mein Coach mit dem ich schon lange zusammen arbeite ist toll. Er arbeitet oft auch privat mit vielen Social Media Influencern, wo das natürlich ein wichtigeres Thema ist. Aber es hat sicherlich bei uns ebenfalls Einfluss. Wenn es dem Studio oder der Produktion nützt, dann wählen sie die «gratis» Werbung, die es dadurch geben kann, viel eher. Es tut natürlich auch weh, dass zu sehen und mitzuerleben. Ich habe einige Kollegen und Kolleginnen, deren Talent unglaublich ist, allerdings haben sie eher weniger Followers. Es geschieht einfach ab und zu, dass alles wunderbar läuft, allerdings haben sie schon im Voraus jemanden im Visier und dann klappt es einfach nicht. Ich freue mich oftmals einfach schon nur, dass ich mich Casting-Menschen und Produzenten. zeigen konnte.

Allerdings verstehe ich, dass es für Hollywood eine wichtige Rolle spielt, wie die Profile auf Social Media sind. Es ist nicht unbedingt schlecht. Es entsteht mehr ein Zyklus, wo mehr auf die Performance und dann wieder mehr auf die Follower-Anzahl geschaut wird. Ich hatte bei meiner ersten Rolle ebenfalls das Glück, dass ich mich zeigen konnte, ohne dass vorher etwas angeschaut wurde. Gerade weil ich noch Grün hinter den Ohren war und keine Follower hatte. Deshalb würde ich allen raten einfach Geduld zu haben und die Arbeit zu machen. Die richtige und passende Rolle wird kommen. Ich kam schliesslich auch aus einem kleinen Dorf in San Diego und habe es geschafft. Ich sage nicht, dass ich es den Influencern, die ins Schauspiel Business kommen, schlecht sind oder ich es ihnen nicht gönne. Wenn man jedoch die harte Arbeit macht und dann eine Rolle ergattert, fühlt es sich einfach unglaublich an und man ist ein wenig stolz. Ich bin gerade extrem leidenschaftlich (lacht).

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