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Interview Colin Firth

Interview: Raya AbiRached

Colin Firth: «Meistens wurde ich verprügelt»

LONDON In grossen Dramen oder romantischen Komödien ist er ein vertrauter Anblick. Jetzt wagt er sich als Gentleman-Spion in die Welt der Geheimagenten. Im kinowetter Interview verrät Colin Firth, warum dieser Wechsel alles andere als einfach war.

Colin Firth, nur wenige Filme haben eine derartige Energie. Das ist tatsächlich ungewöhnlich. Viele Actionfilme versuchen ein ähnliches Level zu erreichen, sie enden allerdings meistens nur hektisch. Dann verstehen die Zuschauer vor lauter Schnitten gar nicht mehr, was passiert und die Filme verfehlen ihr Ziel. Matthew [Vaughn] zielt dagegen darauf, was die Zuschauer anspricht. Seine Actionsequenzen sind nicht nur einfallsreich, humorvoll und hochwertig choreografiert, sondern lassen auch Raum für Unerwartetes. Trotzdem dauern die Sequenzen lange genug. Der Kampf im Pub wurde eher konventionell gefilmt, aber selbst hier sehen wir ganze Körper in Aktion. So zeigt sich, was Menschen wirklich machen und nicht nur, welche Tricks die Kamera ermöglicht. Auch der grosse Kampf besteht aus einer langen Einstellung, so sehen wir, was ein Mensch drauf hat – oder auch hundert.

Hätten Sie jemals erwartet von Jackie Chans Choreografen inspiriert zu werden? Nein, ich hatte in den Actionbereich lediglich hineingeschnuppert. In manchen Filmen kamen Prügeleien vor, meistens wurde ich verprügelt, selten habe ich ausgeteilt. Dafür erklärt einem jemand, wie man schlägt und wo die Kamera steht. In «Bridget Jones» sieht man, wie ein nicht choreografierter Kampf aussieht und einmal habe ich mal mit einem Schwert gearbeitet. Aber nichts in dieser Grössenordnung. Matthew Vaughn versammelte die besten Trainer, das ähnelt «The League of Extraordinary Gentlemen», weil jeder seine speziellen Fähigkeiten hat. Brad Allan, der Trainer von Jackie Chan, Rudolf Vrba, ein mehrmaliger Thai-Box-Champion, mein Trainer Ed Chow, der das olympische Taekwando-Team trainierte, Damien Walters, ein olympischer Turngewinner oder Rick English, der wohl beste Stuntman überhaupt. Diese Typen haben sich Tag für Tag auf mich konzentriert und ich habe ihnen einige Arbeit aufgegeben. Wenn sie sich aber solche Mühe geben und man sich selbst auch anstrengt, dann erhält man Result

Suchen Sie sich als Schauspieler gerne neue Herausforderungen? Nicht immer. Natürlich suche ich danach, aber das Vorhaben klappt nicht immer. Das ist eine Grundregel des Lebens, nicht jeder Vorsatz bringt das erhoffte Ergebnis. Ich versuche wenigstens das Genre zu wechseln. Allerdings geht nicht jeder das Risiko ein und erlaubt dir, dass du dich komplett veränderst. Die Leute wollen sicher wissen, was sie bekommen. Filme sind teuer, daher suchen Investoren nach Garantien. Ich hatte das Glück von Komödien zu Dramen zu wechseln und suche immer nach Abwechslung. Auch meine Motivation verändert sich. Manchmal mache ich etwas, weil ich die anderen Beteiligten mag, manchmal gibt der Regisseur den Ausschlag, selbst wenn ich das Drehbuch noch hinterfrage oder umgekehrt. Das ähnelt der Suche auf einem Flohmarkt, manchmal hat man einfach Glück.

Welcher Film stach Ihrer Meinung nach in dieser Award Season heraus? Ich will dieses Jahr keine Prognose wagen – oder doch, weil mir der Film so gut gefiel. Ich habe nicht alle gesehen, aber mir gefielen «The Imitation Game», «The Theory of Everything» und «Birdman», aber «Ida» von Pavel Pawlikowski stach für mich heraus. Mir gefiel auch «Leviafan», aber «Ida» ist etwas Besonderes.

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