LOS ANGELES Russell Crowe übernimmt im Drama «The Water Diviner» nicht nur die Hauptrolle, sondern führt gleich selbst Regie. Im Interview spricht er über die Dreharbeiten und seine Gründe, diesen Schritt zu wagen.
Russell Crowe, planten sie schon lange, auf dem Regiestuhl zu sitzen? Die Idee stand schon länger im Raum. Ich habe bei einigen Musikclips und Dokus Regie geführt, um mir die Grundlagen beizubringen. Ich wartete aber auf ein Projekt, das mich inspiriert. Das mache ich auch bei meiner Rollenwahl so. Ich nenne das „die Filmgötter respektieren“. Für mich sind nur Projekte interessant, zu denen ich eine emotionale Bindung spüre. Alles andere spielt keine Rolle.
Wieso spürten Sie eine derartig tiefe Bindung zu diesem Film? Aus verschiedenen Gründen. Auf kultureller Ebene ist die Schlacht von Gallipolli ein wichtiges Ereignis in der Geschichte Australiens und Neuseelands, daher bietet der Film die Gelegenheit, einen neuen Blick auf dieses Kapitel zu werfen. Ausserdem stellt dieses Projekt eine grosse persönliche Herausforderung dar. Als Vater zweier Söhne bewegte mich das Schicksal des Joshua, der drei Söhne verliert. Das motivierte mich, diesen Film zu drehen.
Wie schwierig erlebten Sie die Doppelrolle als Hauptdarsteller und Regisseur? In einigen Momenten kam ich mir schizophren vor. Als ich auf den Monitor die Aufnahmen kontrollierte, sprach ich manchmal mit mir selbst: „Oh du Idiot, das hast du falsch gesagt!“ (lacht)
Was können Sie uns über die Dreharbeiten in der Türkei verraten? Sie waren fantastisch, die Türkei ist ein sehr komplexes, aber wunderschönes Land. Wir wurden warmherzig aufgenommen und filmten nicht nur in den Strassen Istanbuls, sondern sogar in der blauen Moschee. Wir waren die erste internationale Filmcrew, die eine offizielle Erlaubnis dafür bekam. Es hätte nicht besser sein können.
