Ex Machina

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Thriller

Interview Alex Garland

Interview: Raya AbiRached

Alex Garland: «Talent ist kein Geheimnis»

LONDON Künstliche Intelligenz – Segen oder Fluch? Das Sci/Fi-Drama «Ex_Machina» beleuchtet mögliche positive sowie negative Eigenschaften der KI. Im Interview mit kinowetter erklärt Regisseur Alex Garland, wo er die Gefahren in der modernen Technologie sieht und weshalb er wenig von sozialen Netzwerken hält.

«Ex_Machina» ist Ihr Regiedebüt. Hat es Ihnen Spass gemacht? Es war sehr angenehm, an diesem Film zu arbeiten. Dafür sind teilweise auch jene Leute verantwortlich, mit denen ich auch schon davor oft kooperiert habe. Mit Manchen sogar schon sechs oder sieben Mal. Man ist daher schon gut befreundet, kommt prima miteinander aus und verfügt über eine schnelle Auffassungsgabe. So was sorgt für ein gutes und effizientes Arbeitsverhältnis. Aber auch die Neuzuzügler waren freundlich, kollegial und haben ebenso zur grossartigen Atmosphäre beigetragen. An so einem Projekt habe ich noch niemals zuvor gearbeitet. Eines Tages will ich das wiederholen.

Wieso haben Sie sich gerade für dieses Thema entschieden? Ich interessiere mich sehr für Technologie, künstliche Intelligenz und die Frage, was das menschliche Bewusstsein und demzufolge uns ausmacht. Im Grunde ist es das Gehirn. Wenn man meinen Arm abschneidet, bin ich immer noch ich selbst. Aber wenn man mir das Gehirn entfernt, bin ich weg. Dieser fundamentale Aspekt war schon immer ein Anreiz für mich. Ausserdem gibt es plausible Argumente, weshalb man sich vor diversen Elementen in der Technologie fürchtet. Damit meine ich nicht künstliche Intelligenzen. Die sind positiv und interessant. Ich spreche vielmehr von grossen Technologiekonzernen, die eine Menge Informationen über unsere Person aufsaugen und sie monetarisieren.

Dazu haben Sie auch einige Referenzen im Film. Wie bei allem, gibt es auch hier positive wie auch negative und besorgniserregende Eigenschaften. Menschen neigen dazu, pendelartig in die eine Richtung zu schwenken und dann plötzlich wieder in die andere. In der Hoffnung, dass man sich irgendwann in der Mitte stabilisiert. Man unterschätzt die Kraft privater Unternehmer und der Regierung und allem, was mit sozialen Netzwerken und Technologien im Allgemeinen zu tun hat. Wenn heute jemand etwas Unangebrachtes auf Twitter postet, wird sofort mit medialer Aufmerksamkeit darauf reagiert. Das betrifft natürlich überwiegend Leute, die in der Öffentlichkeit stehen. Aber es kann genauso gut ein 16-jähriges Mädchen sein, die ins Visier gerät. In manchen Fällen kann ich es allerdings nachvollziehen, wenn jemand kritisiert wird, der etwas sehr Dummes ausspuckt.

Was steht denn jetzt als nächstes für Sie an? Im Augenblick versuche ich Gelder für mein nächstes Projekt aufzutreiben, was äusserst herausfordernd ist.

Haben Sie erwartet, dass Alicia Vikander ihre Rolle so gut verkörpert? Natürlich habe ich das, da ich sie ja aus anderen Filmen kannte. Positiv an Schauspielern ist, dass ihr Talent kein Geheimnis ist. Man erkennt sofort, ob es jemand drauf hat. Philip Seymour Hoffman war beispielsweise ein Schauspieler, bei dem man gleich wusste, dass er Unglaubliches vollbringen kann. Um das zu erkennen, braucht man kein Experte zu sein. Wir haben die Schauspieler nicht nach ihrem Bekanntheitsgrad ausgewählt, sondern nach ihren Fähigkeiten. Manche Darsteller aus meinem Film werden vielleicht noch zu Stars. Bei Alicia Vikander kann ich mir das sehr gut vorstellen. Bei so einem Film, der seinen Mimen einiges abverlangt und Druck auf sie ausübt, sind seriöse Talente jedoch unumgänglich.

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