Spectre - 007

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Interview Christoph Waltz Deutsch

Interview: Mathilde Bernard

Christoph Waltz: «Bond ist wie ein Volkstheater»

MEXIKO Dass der Österreicher Christoph Waltz einen guten Bösewicht gibt, wissen wir seit Tarantinos «Inglorious Basterds». Im neuen 007-Streifen «SPECTRE» steigt er mit der Rolle des Franz Oberhauser nun in den Olymp der Schurken auf. Im Interview mit kinowetter erklärt er uns, was der Kasperle und James Bond gemeinsam haben.

Christoph Waltz, Sie gehören jetzt auch zur Bond Familie und das auf Einladung von Produzentin Barbara Broccoli... Familie ist das richtige Stichwort. Ich wurde zwar nicht wie ein verlorener Sohn aufgenommen, aber dafür wie ein verlorener Onkel (lacht).

Wieso denn nicht wie ein Sohn? Hätte das bei Herrn Broccoli besser gepasst? Ja, beim Senior, Gott hab ihn selig, dann schon... (lacht)

Woran liegt es, das die Begeisterung für 007 seit Jahrzenten anhält? Das hat etwas von einem Volkstheater. Man erwartet diese vordefinierten Konstellationen und darin liegt ein besonderes Vergnügen verborgen. Wie zum Beispiel beim Kasperletheater. Wir haben den Kasperl, den Sepperl, die Grossmutter, die Gretl, das Krokodil, den Polizisten und den Tod. Wenn das Krokodil jetzt fehlen würde, wäre es ein Psychodrama oder sonst was. Das würde ich dann nicht mehr sehen wollen.

Den Teufel gibt’s ja auch noch. Wäre das Ihre Rolle? Der ist natürlich auch ganz wichtig, aber ich hätte mich jetzt eher als Krokodil gesehen.

Ob Krokodil oder Tod, als zweifacher Oscar Preisträger können Sie sich vom Rollen-Buffet bestimmt aussuchen, was Sie wollen. Ich spiele, was ich kriege. Was ich nicht krieg, kann ich nicht spielen.

Jetzt sind Sie aber sehr bescheiden... Das war keine kokette Antwort. Es ist eine Berufsproblematik: Der Schauspieler kann immer nur machen, was er kriegt. Und wenn er es kriegt, kann er immer nur machen, was er hat. Die Freiheit, die der Schauspieler letzten Endes hat, ist per definitionem, einfach nur ja oder nein zu sagen.

Man sagt Schauspieler haben einen Hang zum Narzisstischen. Ist das bei Ihnen auch so? Ich bin nicht zu hundert Prozent uneitel, aber das ist ja noch kein Narzissmus. Ein Teil des Narzissmus wäre ja, sich selbst nicht einschätzen zu können.

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