13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi

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Interview Michael Bay

Interview: Rene Mioch

Michael Bay: «Würde ich sterben, wären ohne mich alle aufgeschmissen»

MIAMI Michael Bay ist bekannt für Sci/Fi-Actionfilme wie «Armageddon» oder die «Transformers»-Reihe. Im Interview mit kinowetter erklärt der Regisseur, weshalb er nun mit «13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi» einen Kriegsfilm drehen wollte, der auf wahren Begebenheiten beruht.

Michael Bay, wieso wollten Sie diesen Film drehen? Wir hörten von dieser grossen, wahren und politischen Geschichte in Amerika. Ich las die Buchvorlage und merkte, dass sich darunter eine menschliche Geschichte verbarg. Sie war sehr inspirierend und heldenhaft. Der Kern des Filmes ist Selbstlosigkeit. Im Moment geht so vieles auf der Welt vor. Da war es schön, eine Geschichte zu haben, die gegen all das ankämpft. In erster Linie wollte ich mit diesem Film eine echte Story erzählen.

War ein politischer Film von Anfang an Ihr Ziel? Libyen ist gar nicht so weit von Amerika entfernt. Es wäre machbar gewesen, eine F-16 loszuschicken. Aber stattdessen blieb eine Gruppe zurück, die von ihrem eigenen Land verstossen wurde und um ihr Leben kämpfen musste. Es klingt wie eine Geschichte über eine Rettungsaktion. Wobei man das Ganze auch als einen klassischen Albtraum bezeichnen kann. Diese 13 Stunden müssen wirklich der Horror gewesen sein. Da will man einfach Helden um sich herum haben, die einen retten.

Werden Sie den Film aufgrund seiner politischen Aspekte vorab vorstellen und erklären, damit ihn die Leute richtig verstehen? Die Leute werden sich so oder so eine Meinung bilden, egal wer etwas sagt oder was gesagt wird. Wir wollen einfach nur die Fakten auf den Tisch legen. Wir haben das Thema so gründlich und tief wie nur möglich recherchiert. Wenn sich jemand etwas zu Recht legen will, dann tut er das sowieso. Die Fakten bleiben dennoch dieselben. Im Gegensatz zu einem Enthüllungsreporter damals, hatte ich heute viel mehr Zugang. All die Leute, sei es aus dem Militär oder der CIA, gaben mir so viele Informationen über die tatsächlichen Geschehnisse. Die hätte ein Reporter nie bekommen. Ich konnte richtig aus dem Vollen schöpfen.

Und haben Sie aus dem Vollen geschöpft? Nein. Einiges habe ich ausgelassen, weil es Dinge waren, die zu sehr umstritten sind. Bei diesem Film waren die Leute ziemlich ängstlich und verschwiegen. Das habe ich bisher bei keinem anderen Film erlebt. Ich frage mich dann selber, woher diese Furcht kommt.

Haben Sie eigentlich immer ein klares Bild von Ihrem fertigen Film vor Augen? Das habe ich tatsächlich, was irgendwie sehr lustig ist. Würde ich sterben, wären ohne mich alle aufgeschmissen. Sie hätten keine Ahnung, wie sie den Film beenden sollten (lacht). Ich bin ein schneller Regisseur. Am Set muss immer jeder allzeit bereit sein zu drehen. Das wissen aber auch alle. Gerade bei einem Film wie diesem spielt Zeit eine wichtige Rolle. Ich muss fortan sehen, in welcher Minute wo und was vor sich geht. Deswegen arbeite ich grundsätzlich nur mit einem fertigen Bild im Kopf.

Wie viele Takes benötigen Sie dementsprechend im Schnitt für eine Szene? Ich bin sehr flink. Das bedeutet in der Regel etwa 75 Einstellungen pro Tag. Zu einem schwierigeren Augenblick gehört auch die sogenannte blaue Nacht. Das ist der Moment, kurz nachdem die Sonne untergeht und danach am Himmel dieses schöne sowie intensive Blau entsteht. Da muss innerhalb kürzester Zeit alles fehlerfrei und reibungslos ablaufen. Ich erinnere mich an die erste Nacht, wo das in einer Katastrophe endete. Doch je länger es ging, desto besser wurden wir und gegen Ende vom Dreh hatten wir es alle intus. Da begann es dann auch Spass zu machen, diese Augenblicke zu filmen.

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