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Interview: Kevin Hart

Interview: Raya Abirached

Kevin Hart: «Das bin nun einmal einfach ich»

LONDON Nach «Ride Along 2» und «Central Intelligence» ist «The Secret Life of Pets» bereits der 3. Film von US-Komiker Kevin Hart, der uns dieses Jahr zum Lachen bringt. Dieses Mal leiht er seine Stimme dem aussergewöhnlichen Häschen Snowball, das für die (Haus-)Tiere eine Revolution anzetteln will. Mit kinowetter sprach der Schauspieler über seine erste Reaktion zu Snowball und inwiefern Stand-UP-Comedy und Schauspielerei für ihn zusammenhängt.

Kevin Hart, wie war Ihre erste Reaktion auf Ihre Figur Snowball? Ich habe laut gelacht (lacht). Als ich angefragt wurde, erhielt ich Bilder, damit ich mir vorstellen konnte, wie mein Charakter aussieht. Beim ersten Bild war ein kleines Häschen namens Snowball zu sehen, das mich mit glasigen Augen und einem extrem traurigen Blick ansah. Das zweite Bild zeigte mir allerdings ein tobsüchtiges und sich an den Ohren ziehendes Häschen. Man erklärte mir, Snowball wolle eine Revolution anzetteln und zu dieser Revolution passe meine Stimme am besten. Ich dachte mir nur, ich bin dabei.

Was war für Sie das Besondere am Tonstudio im Vergleich mit einem Filmset? Ich war komplett auf mich allein gestellt. Aufgrund meines Terminkalenders konnte ich mich mit keinem der anderen Schauspieler dieses Projektes treffen. Deshalb war es eigentlich auch ganz simpel. Ich nahm im Tonstudio auf, während mir der Regisseur auf Skype zusah und im Hintergrund auf dem Fernsehschirm die Szenen dazu liefen. Es ging schlichtweg darum, dass ich jedes Take 5 bis 6 Mal spreche und das in möglichst verschiedenen Versionen. Im Anschluss wurde alles besprochen, ich bekam neue Anweisungen oder Tipps und es begann wieder von vorne. Mein Ziel war es, so viele unterschiedliche Situationen und Stimmlagen zu sprechen wie möglich, so dass es später einfacher wurde den Film zu vertonen. Zwischendurch durfte ich dafür auch improvisieren. Das gab mir die Freiheit, einen Background meines Charakters zu schaffen. Das ist eigentlich für Animationsfilme unüblich, ausser es macht die Geschichte grundsätzlich aus.

Können Sie uns ein Beispiel einer solchen Improvisation Ihrerseits nennen? Ich habe einmal gesagt: „Ricky, ooh, das ist für dich!“ Das geschah damals aus dem Moment heraus. Im Anschluss nahm man es auf und es wurde gar extra ein ganzer Hintergrund dazu geschrieben. Es erschien dann so, als wäre dieser Ricky jemand, der meiner Figur sehr wehgetan hat. Das zieht sich nun durch den ganzen Film. Solche Improvisationen geben nicht nur dem Film, sondern auch meinem Charakter Snowball eine Basis. So wird das ganze richtig gut und es ergibt sich eine gewisse Realität in all der Verrücktheit, die wir erschaffen haben.

Würden Sie sagen, dass es Ihnen durch Ihr Stand-UP-Comedy-Wissen einfacher fällt, eine Rolle wie diese zu sprechen? Zu Hundertprozent ja. Stand-UP-Comedy gibt mir Ideen und die Möglichkeit, diese auch zu kreieren. Ich bin ein Entertainer, als ein solcher bin ich es gewohnt vor einem Publikum zu sprechen und auch schnell wieder aufzustehen. In einem Tonstudio musst du diese Schnelligkeit ebenfalls haben. In einer Sekunde hast du ein Witz im Sinn, doch der ist nur in dieser Sekunde lustig. Du kannst nicht planen und aufschreiben, was du sagen willst, es muss einfach aus dem Fluss heraus entstehen.

Was genau bedeutet das für Sie? 9 von 10 Leuten, die mir zuschauen, sagen: „Oh, das war lustig, mach das nochmal.“ Diesen Effekt willst du als Entertainer erreichen. Aber wenn du Fragen stellst wie: „Wie fandest du das oder dies?“, dann haben die Leute Zeit nachzudenken und mit dem Nachdenken kommt das Urteilen. So wird dann oft alles überanalysiert. Ich nenne das auch gerne das „Paralyse durch Analyse“-Syndrom (lacht). Alle reagieren skeptischer und nachdenklicher und schlussendlich wird trotzdem nur gemacht, was auf dem Papier steht. Klar, ich mache das auch, jedoch versuche ich einfach immer noch mehr hinzuzufügen. Das bin nun einmal einfach ich.

Sie sind extrem vielfältig und erhalten deshalb viele Rollen. Sind Sie zufrieden und glücklich mit Ihren bisherigen Rollen? Ich bin von Natur aus ein glücklicher Mann. Ich bin dankbar in dieser Situation sein zu dürfen, einfach begeistert. Allerdings bin ich glücklich, weil ich mein Leben geniesse, auch meine Familie, meine Freunde, die Liebe und das Lachen. Ich geniesse einfach alles Positive im Leben. Selbst in den negativen Sachen finde ich etwas Positives oder mache es zum Positiven. Das ist meine Art mit dem Leben generell umzugehen. Schon bevor ich bekannt wurde und Erfolg hatte, besass ich diese Denkweise. Das ist der Grund, wieso ich der bin, der ich heute bin. Ich werde mich auch nie ändern. Es wird immer ein Lachen in meinem Gesicht sein. Es gibt schliesslich keinen Grund, wieso nicht. Am Ende des Tages kann es immer noch schlimmer kommen, aber das ändert nichts an der Einstellung meiner Haltung.

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