The Revenant – Der Rückkehrer

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Interview Domhnall Gleeson

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Domhnall Gleeson: «Wir haben uns wie Affen benommen»

LONDON In «The Revenant - Der Rückkehrer» spielt Domhnall Gleeson an der Seite von Superstar Leonardo DiCaprio. Kinowetter sprach mit ihm über die anstrengenden Dreharbeiten, Regisseur Alejandro González Iñárritu und warum ihn Verleihungen nicht wirklich interessieren.

Domhnall Gleeson, manchmal war es ganz schön schwierig hinzusehen, weil alles so intensiv aussah. Wenn Sie meinen, dass es intensiv aussah, haben Sie keinerlei Ahnung, wie hart es wirklich war (lacht). Es war grauenvoll. Regisseur Alejandro González Iñárritu stellte von Anfang an klar, dass er jeden Schauspieler an seine Grenze bringen will. Zum einen wegen der Geschehnisse innerhalb der Geschichte und zum anderen wegen der Umstände, in denen wir uns befanden. Wir waren an Orten, wo nur wenige Menschen anzutreffen sind oder so gut wie gar nicht von welchen besucht werden. Wir mussten also eine Möglichkeit finden, an diesen Schauplätzen eine Kamera aufzustellen. Und dann ging es ran an die Arbeit. Es war sehr kalt, hart und stressig. In vielen Fällen verfügten wir über ein sehr enges Zeitfenster.

Wieso das? Wir haben unter natürlichen Lichtquellen gearbeitet. Daher war der Druck sehr hoch, was richtig intensive Tage bedeutete. Aber jedes Mal, wenn eine Szene im Kasten war, fühlte es sich grossartig an.

Halfen die Umstände auch dabei, besser in die Rolle zu finden? Manche agieren ganz schön barbarisch. Ja, manche Menschen im Film sind wie Tiere. Aber ich verkörpere eher eine menschliche Person.

Hat es Ihnen Spass gemacht, mit Regisseur Alejandro González Iñárritu zusammenzuarbeiten? Nein (lacht). Spass, er ist natürlich absolut brillant! Bevor wir mit den Dreharbeiten zu «The Revenant - Der Rückkehrer» begannen, wurde uns «Birdman» vorgeführt. Das war eine Art Beweis, dass man sich keine Sorgen machen muss und Alejandro & Co. genau wissen, was sie tun. Wobei ich ohnehin null Bedenken hatte. Ich habe von Anfang an an ihn geglaubt. Er hat einfach schon zu viele gute Filme gemacht. Ausserdem kann er einem hervorragend beschreiben, wie er sich einen Film vorstellt. «Birdman» war bloss ein Grund mehr anzunehmen, dass unser Film etwas ganz Besonderes werden würde.

Welches ist Ihre Lieblingserinnerung vom Set? Es gab einen Tag, wo wir auf einem Boot waren und quer durch den Fluss segelten. Wir mussten alle ein wenig warten, bis es draussen dunkler wurde, um mit dem Dreh beginnen zu können. Aber es war traumhaft, weil es so ein schöner Fluss war. Und aus irgendeinem Grund wurde uns an diesem Tag angenehm warm. Keine Ahnung, woran das lag. Das Wetter hat halt einfach verrückt gespielt (lacht). Jeder sang und dann war das Tanzen nicht mehr weit. Es war total witzig, wir haben uns wie Affen benommen (lacht).

Der Film wird jetzt schon als möglicher Anwärter für Oscars gehandelt. Wie denken Sie darüber? Verleihungen finde ich ehrlich gesagt ziemlich uninteressant. Solche Abende bieten sich gut dazu an, um sich schick anzuziehen und volllaufen zu lassen. Klar ist es schön, wenn Arbeit anerkannt wird. Aber was wirklich zählt, ist, dass der Film so wird, wie man sich das erhofft. Und dieser Film hat all meine persönlichen Erwartungen übertroffen. Das gilt auch für die schauspielerischen Leistungen, die einfach grossartig sind. Das bedeutet mir sehr viel mehr als die Meinung von Person XYZ, welche darüber zu entscheiden meint, welcher Film einen Preis wert ist und welcher nicht. Aber wahrscheinlich gehöre ich mit dieser Ansicht der Minderheit an.

Wollten Sie eigentlich schon immer Schauspieler werden? Nein, mein Ziel war es, Regisseur und Drehbuchautor zu werden. Aber das wäre ein grauenvoller Fehler gewesen (lacht).

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