Mother's Day - Liebe ist kein Kinderspiel

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Comedy

Interview Garry Marshall

Interview: Andrew Warne

Garry Marshall: «Frauen waren immer ein Teil meines Lebens»

LOS ANGELES Er ist der Mann, der uns einige der schönsten Liebesromanzen («Pretty Women», «Plötzlich Prinzessin») Allerzeiten schenkte! Garry Marshall gehörte zu Hollywood wie Popcorn zum Kino. Am 19.Juli verstarb der Erfolgsregisseur im Alter von 81 Jahren in Los Angeles an den Folgen einer Lungenentzündung. Mit «Mother's Day - Liebe ist kein Kinderspiel» hinterlässt er uns sein letztes Werk, dass eine Hommage an Frauen und Mütter auf der Welt ist. An der Premiere in Los Angeles traf Kinowetter

Garry Marshall, es ist schön Sie zu treffen... Ja, hier bin ich! Komme aus der Bronx in New York, habe zwei Jahre in Korea gedient und bin nun in Kalifornien und Glücklich!

Selbst in Ihrem hohen Alter sind Sie immer noch voll und ganz im Filmbusiness mit dabei, wie kommt‘s? Meine Frau mag es nicht, wenn ich zu viel in unserem Haus herumschleiche (lacht). Ich liebe es zu arbeiten und neue Menschen kennen zu lernen. Was soll ich Ihnen sonst noch sagen? Ich bin vom Sternzeichen Skorpion und gebürtiger Italiener, ich habe Töchter und Schwestern. Frauen waren immer ein Teil meines Lebens und ich mag es Filme mit ihnen zu drehen. Immerhin arbeite ich auch mit einigen der Besten.

Bereitet Ihnen das Filmemachen nach solch vielen Jahren ebenso viel Freude wie damals in den 70iger? Absolut! Ich habe auch heute noch denselben Spass am Filmemachen wie zu Beginn! Natürlich ist es grossartig mit wichtigen Filmstars zu arbeiten, aber noch interessanter ist es zu sehen, wie die nächste Generation an Schauspielern heranwächst. In diesem Film konnte ich unteranderem mit der Jungschauspielerin Britt Robertson zusammenarbeiten, welche gerade dabei ist gross rauszukommen. Oder ebenso mit dem Briten Jack Whitehall, wobei der Dreh zu «Mother's Day» der erste grosse amerikanische Film für ihn war. Zu sehen wie sie sich entwickeln und sich ihr Talent entfaltet, ist der wahre Grund, weshalb ich diesen Beruf gewählt habe und ihn so sehr liebe.

Nach «Valentinstag» und «Happy New Year» ist auch Ihr neuer Film «Mother’s Day» wieder ein Ensemblefilm. Was reizt Sie am meisten an dieser Art von Film? Ich schätze an den Ensemblefilmen vor allem die kurzen Drehzeiten der einzelnen Schauspieler. Wann immer ich einen normalen Film gedreht habe, waren die meisten nach fast drei Monaten Drehzeit bereits übermüdet und gelangweilt. Bei einem Film mit mehrern Geschichten dauert die Drehzeit der jeweiligen Schauspieler nur etwa drei bis vier Tage. Danach ist das Material im Kasten und der Schauspieler kann nach Hause, bevor es ihm überhaupt erst langweilig wird. Nur ich werde manchmal nach einer Weile etwas erschöpft, doch ich sehe jeden Tag andere, auch neue Schauspieler. Jennifer Aniston hatte dieses Mal den umfangreichsten Part des ganzen Films und erledigte ihren Job absolut hervorragend. Sie ist eine sehr gute Schauspielerin.

Haben Sie ein besonderes Faible für Feiertage oder ist es ein bestimmter Grund, der Sie immer wieder zu solchen Tagen zieht? Menschen machen sich selbst an Feiertagen immer einen riesigen Stress. Sie wissen nicht was sie zu Valentinstag kaufen und mit wem sie sich an Silvester treffen sollen. Und was schenkt man seiner Mutter zu Muttertag? Es gibt so viele verschiedene Arten von Müttern.

Was ist Ihrer Meinung nach das Ideale Geschenk für eine Mutter? Persönlich denke ich, man sollte seine Schwiegermutter, seine eigene Mutter und die Mütter aus der Nachbarschaft alle zusammentrommeln und beschenken und feiern. Und diese Mütter haben Kinder und um das geht es in diesem Film, deren Beziehungen.

Was hat sich in den letzten Jahren als Regisseur verändert? Handys! Jeder ist heutzutage dauernd mit seinem Handy beschäftigt. Ich selbst habe keines, wieso sollte ich auch? Ich besitze einen Stift und Papier. Dazu kommt auch, dass in der Filmbranche in den letzten Jahren besonders die Franchisen-Filme aufgekommen sind. Die Zuschauer mögen fliegende Menschen wie die in den Comics. Stan Lee, der König der Comics, war mit mir auf der Schule! Ich kann mich erinnern, als ich damals mit dem Dreh zu «Pretty Women» begonnen hatte, wollten mir alle weiss machen, dass eine Romantikkomödie niemals international Erfolg haben wird. Filme bräuchten Schiessereien und Action, um beim Publikum gut anzukommen. Ein Zuschauer möchte gespannt im Kinosessel sitzen, nicht entspannt. Doch ich war mir sicher; es gab und wird auch immer ein Publikum geben, das gerne schöne Geschichten hört.

Julia Roberts wurde durch «Pretty Women» richtig berühmt, manche sagen Sie hätten Julia kreiert. Wie viel Anerkennung geben Sie sich selbst am Erfolg von Julia? Ich habe Julia Roberts nicht kreiert. Sie war ja bereits da! Es gibt Menschen die auf den ersten Blick wunderschön aussehen, aber vor der Kamera verblassen. Auf der anderen Seite gibt es Menschen wie Julia, die sicherlich nett und hübsch sind, aber erst vor der Kamera richtig aufblühen und erstrahlen. Als wäre es Magie! Ich habe nur geholfen, dass jeder diese Magie in Julia sieht und erkennt. Ihr Lächeln ist nicht das Schönste, das ich jemals gesehen habe, sondern es ist das schönste der Welt.

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