Die Mumie

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Interview Sofia Boutella

Interview: Raya Abirached

Sofia Boutella: «Tom Cruise hat den Enthusiasmus eines Kindes»

LONDON Nachdem sie als Tänzerin bereits mit Grössen wie Madonna oder Jamiroquai arbeitete, schaffte die Algerierin Sofia Boutella mit dem Film «Street Dance 2» auch den Durchbruch als Schauspielerin. Nun, nur fünf Jahre später, spielt sie in «Die Mumie» die rachesüchtige Prinzessin Ahmanet und ist somit die Gegenspielerin von niemand Geringerem als Tom Cruise. Kinowetter hat sie getroffen und sich mit ihr über ihren steilen Karriereaufstieg unterhalten.

Ich finde, es war absolut aussergewöhnlich, wie Sie die Mumie verkörpert haben. Wie war es für Sie in der Maske, als sie versucht haben sie so furchteinflössend wie möglich zu machen? Es war ein ganz schöner Prozess und das jeden Morgen. Das aufwendigste Makeup dauerte sechs und das kürzeste vier Stunden. Und auch vorher schon brauchte es 24 Probeaufnahmen, um alle Identitäten, die die Mumie hat, zu finden. Man sieht sie im alten Ägypten und unsere Makeup-Designerin war super. Sie und Alex und eigentlich jeder von uns wollten etwas Spezielles finden, etwas, das es so zuvor noch nie gegeben hatte. Es gibt so viele Filme, die vom alten Ägypten handeln und wir wollten etwas anderes und einzigartiges finden. Zusätzlich mussten wir vier oder fünf Versionen finden, da die Mumie verschiedene Gestalten annimmt. 24 Probeaufnahmen sind also ganz schön viel, normalerweise macht man eine oder zwei. Aber ja, so ist sie schlussendlich so gruselig geworden.

Wie viel haben Sie über die Mumien aus Ägypten und deren Hintergründe recherchiert? Ich habe viel über ägyptische Mythologie und das alte Ägypten gelesen, aber auch über Könige und Königinnen im Allgemeinen. Ich wollte ihre Grösse und die Ausmasse ihrer Macht durch ihr Haltung und ihr Auftreten finden, unabhängig von den Stunts. Trotz der Tatsache, dass sie nie ein Pharao war - sie sollte es werden, wurde dann aber in Misskredit gebracht – strahlt sie diese Macht und diesen Titel aus. Sie bewegt sich wie eine Königin und ich wollte diesen königlichen Stolz dieser Rolle finden und darstellen.

Erzählen Sie uns doch von Tom Cruise und seiner Arbeitseinstellung. Wie man hört, ist er immer der erste am Set und trotz seiner langwierigen Karriere nimmt er seine Arbeit sehr ernst... Oh, absolut. Das ist eines der Dinge, die ich sofort festgestellt habe, als ich ihn das erste Mal traf. Tom Cruise hat den Enthusiasmus eines Kindes, was wunderschön zu beobachten ist. Er liebt es, Filme zu machen, er liebt es, am Set zu sein und sein Wissen kennt keine Grenzen. Es ist so schön, dass er nach all den Jahren, in denen er Filme gedreht hat, noch immer diese Art Feuer und diese Freude hat, wenn er neue Filme angeht. Es ist wirklich wahnsinnig schön, das zu beobachten und auch toll an ihm.

Algerien und die ganze Maghreb-Region sind alle sehr stolz auf Sie und Ihren Erfolg. Wie viel Bezug haben Sie noch zu Algerien und erhalten Sie auch Nachrichten von dort zB. über die Sozialen Medien? Bekommen Sie den Enthusiasmus überhaupt zu spüren? Ja, das tue ich. Ich bekomme auch von meiner Familie Nachrichten, wenn sie gerade dort sind, dass die Leute stolz auf mich sind. Das freut mich dann immer sehr. Ich liebe Algerien, ich liebe mein Land. Ich war leider schon eine ganze Weile nicht mehr da, weil ich arbeiten musste, aber ich kann es kaum erwarten zurück zu gehen und wiederzuentdecken, woher ich komme.

War Hollywood schon als Kind Ihr Traum, hätten Sie jemals gedacht, dass Sie so erfolgreich werden könnten? Nein, ich habe gar nicht realisiert, dass das passiert. Ich sage das nicht einfach so, es war wirklich so. Nach meiner ersten Tour mit Madonna ging ich nach Los Angeles. Sie fragten mich, wo ich hin wollte und ich wollte nicht zurück nach Paris. Acht Monate zuvor hatten wir in Los Angeles geprobt und mein Visum würde erst in zwei Monaten auslaufen. Es fühlte sich an, wie wenn man eine Flasche ins Wasser wirft und dann einfach abwartet was passiert (schmunzelt). Hauptsächlich tanzte ich, nahm dann wieder Unterricht und ging zurück zum Theater, begann dann aber zu hinterfragen, ob ich das wirklich noch machen wollte. Also hörte ich auf zu tanzen und schauspielerte nur noch. Durch das Vorsprechen kam ich dann zu «Kingsman» und dann passierte alles von alleine.

Welches waren Ihre Lieblingsfilme als Sie klein waren? Oh, das waren viele. So viele unterschiedliche Filme haben mich gezeichnet und berührt. Es ist schwer, es sind so viele Filme. Ich liebte «Jurassic Park», «Back To The Future», «Ghostbusters» und auch «Requiem For A Dream», den liebte ich besonders als ich noch ein Teenager war. So viele! «The Shining» ist auch ein Film, der mich wirklich geprägt hat. Ich liebte «Jerry Maguire – Spiel des Lebens» oder «Lockere Geschäfte.» Ich könnte stundenlang so weiter machen mit dieser Liste (lacht).

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