Zwischen zwei Leben - The Mountain between Us

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Drama

Interview Kate Winslet

Interview: Mathilde Bernard

Kate Winslet: «Meinen Ehemann lernte ich durch eine Extremsituation kennen»

LONDON. Ihr Überlebenskampf auf einem sinkenden Schiff machte sie zur Berühmtheit: Mit TITANIC gewann Kate Winslet nicht nur die Herzen der Zuschauer, sondern würde auch für einen Oscar nominiert, denn sie Jahre später für den Film DER VORLESER erhielt. Im Drama ZWISCHEN ZWEI LEBEN stellt sich die Schauspielerin erneut dem Tod und findet dabei womöglich sogar ihre grosse Liebe. Wie auch in ihrem Privatleben eine Extremsituation sie zum Glück führte, erzählte Winslet im Interview mit Kinowetter.

Kate Winslet, das Herz ist im Grunde nur ein Muskel. Richtig? Klar, das Herz ist ein Muskel. Wir wissen das. Aber natürlich denke ich es kein bisschen. Die meisten Frauen halten schon von jungen Jahren an, Ausschau nach dem richtigen Lebenspartner. Das entzückende an dieser Geschichte ist jedoch, dass die beiden Charakter äusserst ungleiche Menschen sind. Es ist eine aussergewöhnliche Zusammensetzung.

Inwiefern? Genau genommen, mögen sie sich zu Beginn überhaupt nicht. Sie sitzen in Mitte der Wildnis auf diesem Berg fest, als zwei Fremden Menschen, die von Grund auf unterschiedliche Personen sind. Ben hat diese Neurose und damit eine riesen Angst vor Risiken und Gefahren. Auch Alex gibt acht auf diese, doch ist darauf vorbereitet um die Ecke der Gefahren zu blicken. Sie traut sich ein Risiko einzugehen. Sie ist von ihrer Art her um einiges mutiger als er. So vervollständigen sie sich gegenseitig. Ben und Alex müssen zusammenarbeiten um zu Überleben. Als Konsequenz verändern sie sich. Durch diese Veränderung wird es ihnen nie mehr möglich sein, zurück zu gehen. Nicht nur in Hinsicht auf ihr bisheriges Leben. Beide werden niemals wieder die Person als Individuum sein, welches sie vor dem Erlebnis waren.

Verstehen Sie, weshalb die beiden Charaktere durch eine Extremsituation zusammen fanden? In der Tat. Als Schauspielerin habe ich das Glück, mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammenzuarbeiten und in etliche Romanzen ein zu tauchen. Da ist immer ein Teil von mir, der sich durch diese Rollen und den Begegnungen verändert. So kenne ich das Gefühl. Mein Ehemann lernte ich durch eine Extremsituation kennen. Als wir uns trafen, brannte das Haus ab. Wir verliessen es um die Geschichte zu erzählen und verliebten uns. Und mein Leben war nie mehr dasselbe wie zuvor. Beim lesen des Drehbuches glaubte ich daher die Romanze sofort. Ich hatte ähnliches erlebt, was mich bewegte. So verstand ich, wie die ganze Geschichte passieren kann. Absolut.

Einer ihrer Co-Darsteller war ein Hund. Haben Sie das Gefühl, dass Ben den Hund am Ende behält um etwas von Alex bei sich zu haben? Wir arbeiteten mit dem beeindrucktesten Hund überhaupt. Er ist ein wundervolles Tier. Die Zeit mit ihm stärkte auf gewisse Weise sogar die Beziehung mit meinem eigenen Vierbeiner. Ich konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und ihn endlich wiederzusehen. Wir haben ihn erst vor knapp eineinhalb Jahren adoptiert. Einfach ein grossartiges Wesen. Die Arbeit mit dem Hund machte mich sicherer als Haustierbesitzerin, wirklich. Die Zeit bewirkte einen grossen Unterschied. Vor dem Dreh mit diesem unglaublich cleveren Hund habe ich die Intelligenz meines eigenes vermutlich ziemlich unterschätzt Aber ja, Sie haben recht. Dadurch, dass Ben den Hund behält, bewahrt er ein Stück von ihr und dem gemeinsamen Erlebnis bei sich auf. Diese Tatsache ist sehr berührend.

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