Tully

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Comedy

Interview Charlize Theron, Jason Reitman

Interview: Andrew Warne

Charlize Theron: «Am Set hatte ich keine Probleme mit meinem Übergewicht, erst zu Hause»

LOS ANGELES In TULLY spielt Charlize die Mutter Marlo, die gerade ihr drittes Kind bekommen hat. Eine Nacht-Nanny namens Tully soll die überforderte Marlo jetzt unterstützen. Mit kinowetter sprachen Regisseur Jason Reitman und Charlize Theron über die Geschichte von Autorin Diablo Cody, schwarzer Humor und das Zunehmen von 25 Kilo für die Rolle als frisch gebackene Mutter.

Erzählt Drehbuchautorin Diablo Cody mit TULLY ihr Weg des Elternseins? Jason Reitman: Ich denke, was Diablo erzählen möchte, ist der Weg des Erwachsen werden. Oder auch die Momente, in denen man realisiert, dass ein weiteres Kapitel durch ist und man wieder älter wurde.

Sie beide und Diablo haben schon mehrmals zusammengearbeitet. Was ist für Sie der Grund, weshalb Sie alle zusammen so gut funktionieren? Jason Reitman: Gute Frage!
Charlize Theron: Ja. Ich weiss nicht, ob ich eine Antwort auf das habe und ob mich die Antwort überhaupt interessiert. Denn die Kombination ist so gut, ich will es dadurch nicht beeinflussen (lacht). Denn interessanterweise sind wir zwar alle etwa gleich alt, doch wir sind drei total unterschiedliche Menschen. Und wenn wir dann zusammenkommen, dann funktioniert es mit uns einfach. Das ist für mich das Tolle, dass wir nicht alle gleich sind. Normalerweise haben Leute das Gefühl, dass man nur mit Leuten, die wie sie selbst sind, eine gute Chemie hat. Doch dem ist gar nicht so.
Jason Reitman: Vielleicht sind wir jedoch die gleichen Geschichtenerzähler. Wir hatten verschiedene Kindheiten, doch was uns zum Film zieht und was wir vom Filmemachen lieben, ist dasselbe bei uns.
Charlize Theron: Ja, das ist es.

Sie scheinen auf alle Fälle alle drei den gleichen schwarzen Humor zu haben. Charlize Theron: Das ist auf alle Fälle so, ja.
Jason Reitman: Ja, das ist so. Es ist ein tiefer, dunkler Brunnen (lacht).
Charlize Theron: (lacht)

Ein eigener Film muss sich auch fast wie ein Baby anfühlen, oder? Charlize Theron: Ich habe dieses Baby und ich bin sehr zufrieden damit. Jedes Mal, wenn ich mit Jason arbeite, werde ich nicht enttäuscht. Denn er sagt mir nie Dinge im Voraus, die er dann nicht einhält oder liefern kann. Ich stecke viel Arbeit und Mühe in meinen Rollen und ein Filmemacher, der das zum Leben erwecken kann und der nicht enttäuscht, macht mich stolz. In vieler Hinsicht ist ein Film machen, tatsächlich eine Art wie dein Baby.

Wie legen Sie für einen Film, wie diesen oder damals Ihren Film MONSTER, die Eitelkeit ab? Charlize Theron: Wenn man an ein Filmset geht, kann man gar nicht eitel sein.
Jason Reitman: Gut gesagt.
Charlize Theron: Ich weiss gar nicht, wie das funktionieren würde, wenn man die eigene Eitelkeit mitnehmen würde. Das heisst nicht, dass ich nicht eitel bin. Sobald ich an einem Set bin, passe ich mich an und verwechsle nie etwas mit mir, meiner Persönlichkeit oder wer ich bin. Ich würde sicher darüber sprechen, wenn sich mein Körper verändert, weil ich zunehme. Doch erst nachdem die letzte Klappe fällt, ich nach Hause gehe und meine eigenen Jeans anziehe, realisiere ich die Dinge erst wirklich. Dann werde ich vielleicht eitel. Aber am Set hatte ich keine Probleme mit Gewicht.

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