After Truth

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Drama

Interview Josephine Langford & Hero Fiennes Tiffin

Interview: Holly

Josephine Langford: «Diese Geschichte verringert sexuelle Schamgefühle»

In AFTER TRUTH schlüpft Josephine Langford zum zweiten Mal in die Rolle von Tessa, einer jungen Frau mit Beziehungsproblemen. In unserem Videocall spricht sie darüber, wie dieser Film helfen soll, Schamgefühle abzubauen und auf welche intensiven Szenen sich die Fans freuen können.

Was war der beste Ratschlag, den Sie als junge Schauspielerin erhalten haben? Josephine Langford: Der beste Ratschlag? Ich denke, das ändert sich immer mal wieder. Je nach Gefühl, was in diesem Moment am relevantesten ist. Jetzt würde ich mit etwas eher Allgemeinem gehen wie: «Im Augenblick sein.» Einfach, weil mir spontan gerade nichts anderes einfällt.

Wie ist es bei Ihnen? Hero Fiennes Tiffin: Mir kommt spontan ebenfalls nichts in den Sinn. Klar, ich habe über die Zeit tolle Ratschläge erhalten, doch ich sehe es ähnlich wie Jo. Man erhält einen Ratschlag, nimmt diesen auf und sobald man den nächsten Ratschlag erhält, ist er ab diesem Moment der beste, den man bisher erhalten hat. «Im Augenblick sein» ist ein guter Ratschlag. Es klingt nach einer solchen offensichtlichen Sache, ist es aber nicht. Es geht darum zu reagieren und nicht zu erwarten, dass jedes Szenario genauso abläuft, wie es sollte. Wenn man beispielsweise zu einer Türe hineinkommt und etwas sieht, dass einem wütend macht, dann sollte man nicht mit der Erwartung hineingehen, dass man seine Schuhe auszieht und weiter macht. Das funktioniert für mich nicht. Es gibt viele Ratschläge. Hätte ich diesen einen Ratschlag erhalten, der alles beinhaltet, was wichtig ist, dann wäre ich ein besserer Schauspieler.

Hero, Sie haben in Harry Potter den jungen Lord Voldemort gespielt. Manche sehen in Hardin ebenfalls eine Art Bösewicht, sehen Sie dies ebenfalls so? Hero Fiennes Tiffin: Nein, definitiv nicht als Bösewicht. Ja, er hat dunkle Seiten, die auch Bösewichte haben. Nicht nur, weil er die ganze Zeit dunkle Klamotten trägt. Er ist einfach nicht gerade der fröhlichste Geselle, den es gibt. Deshalb verstehe ich, weshalb die Leute dieser Ansicht sind. Doch ich würde definitiv nicht zustimmen bei dieser Aussage, dass er eine schlechte Person ist.

AFTER wird oft mit 50 SHADES OF GREY verglichen und Dakota Johnson gab an, sie hoffe, ihr Film ermutige Frauen stark zu sein. Wie sehen Sie dies bei Ihrem Film? Josephine Langford: Ich finde die Aussage von Dakota grossartig. Und ja zu ihrer Frage. Aber nicht nur weil ich das so sehe, sondern auch auf Grund der Realität. Mir wurden so viele Geschichten von Anna Todd erzählt, wie ihr junge Frauen schrieben, dass die Bücher ihnen geholfen haben. Beispielsweise mit ihren Familien über etwas zu sprechen oder aus einer bestimmten Situation wieder herauszukommen. Die Realität ist, dass diese Geschichten so vielen jungen Frauen halfen ein gewisses Selbstvertrauen zu fassen und auch einen gewissen Teil von Scham zu verlieren, wenn sie über ihre Sexualität sprechen.

Vergebung ist ein grosses Thema im Film. Unabhängig davon, wie es weitergeht, denken Sie, dass Tessa Hardin vergeben sollte und ihre Liebe alles übersteht? Hero Fiennes Tiffin: Wenn sie es nicht tut, dann haben wir nichts mehr zum Drehen.
Josephine Langford: Ja, stimmt (schmunzelt).
Hero Fiennes Tiffin: Ich hoffe, sie vergibt ihm.
Josephine Langford: Ich denke, wir müssen abwarten und schauen (lacht).

Tessa hat sich seit dem ersten Film stark verändert. Wie sieht es mit Ihnen aus, haben Sie etwas von Tessa oder den Dreharbeiten gelernt? Josephine Langford: Ich bin sicher, dass ich etwas gelernt habe. Es ist schwer zu formulieren, was genau. Letztens habe ich dies schon erwähnt. Wenn etwas zu deinem neuen Alltag wird, dann kann es schwierig sein, herauszufinden was sich genau verändert hat. Ich für mich, denke, dass ich enorm viel über das Set, die Rolle und wie es in der Industrie dahinter zu und her geht, gelernt. Jeder Charakter, den man spielt, lehrt einem etwas. Ich kann es jedoch nicht in Worte fassen, was genau es mir in diesem Moment beigebracht hat. Das finde ich vermutlich später heraus.

Tessa und Hardin sind sehr verschieden. Sind Sie ebenfalls der Meinung, dass Gegensätze sich anziehen? Josephine Langford: Nicht immer, nein.
Hero Fiennes Tiffin: Ich denke, da steckt noch mehr dahinter. Es hat vieles mit Umständen und Situationen zu tun.

Im ersten Film gab es weniger Sexszenen als im Buch, das ändert sich nun im zweiten Film. Auf was dürfen sich die Fans sonst noch bei der Fortsetzung freuen? Josephine Langford: Ich bin sicher es gab einige Szenen, die wir drehten, die analog zum Buch sind (lacht). Ich denke, die Fans können eine gewisse Tonalität und Differenzen zum Film erwarten. Wir erzählen die Geschichte ein wenig anders als beim ersten Film. Ich denke, die Fans können viel mehr Spannung, Geschwindigkeit und Intensität erwarten.

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