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Drama / Comedy

Interview Anya Taylor-Joy, Johnny Flynn

Interview: Nasreen Eldawi

Anya Taylor-Joy: «Während den Dreharbeiten durfte mich Keiner anfassen»

Kannten Sie Jane Austen und Ihre Bücher zuvor schon und weshalb denken Sie, dass die Geschichten auch heute noch inspirieren? Anya Taylor-Joy: Ich las das Buch mit 11 Jahren. Es ist ein Buch, das man immer wieder lesen kann. Jedes Mal findet man nämlich etwas Neues darin. Das zeigt eigentlich nur wie brillant Jane Austen war. Für uns Schauspieler ist es ein Geschenk, solch eine Rolle zu bekommen, mit welcher man diese ikonischen Dialoge sprechen und die Szenen nachspielen kann.

Waren die Dialoge Ihrer Ansicht nach das Beste an der Rolle? Anya Taylor-Joy: Nur die Dialoge zu nennen wäre zu schwer, denn es gab so viele tolle Dinge. Ich kann Ihnen jedoch sagen, was mir überhaupt nicht gefiel. Unsere Regisseurin, Autumn de Wilde, war sehr strikt mit der Regel, dass ich nicht angefasst werden durfte, niemals. Ich bin eine Latina. Ich liebe es Leute zu umarmen. Jedes Mal, wenn mich also jemand umarmen wollte, rief Autumn dazwischen: „Rührt sie nicht an!“ Am Ende durfte ich dann wieder alle umarmen. Das war toll (lacht).

Inwiefern halfen euch die Kostüme, in die Rolle zu schlüpfen? Anya Taylor-Joy: Sie halfen uns extrem. Es gibt ein paar Kostüme, die ich aus sentimentalitätsgründen gern habe, wie das Verlobungskleid. Es gibt noch viele weitere unglaubliche Kleider. Teils war es richtiggehend absurd und ich musste mir sagen: „Ich bestimme über dieses Kleid und nicht umgekehrt.“ Unsere Kostümdesignerin, Alexandra Byrne, ist fabelhaft. Sie kann durch ihre Kostüme Geschichten erzählen. Es war ein ganz anderes Spielen für uns. Wenn jemand beispielsweise einen schönen Mantel anhatte, dann wurden die Szenen so gedreht, dass man ihn gebührend bewundern konnte. Das machte wirklich Spass.

Hatten Sie mit Ihren Kostümen ebenfalls Spass? Johnny Flynn: Ja, schon.
Anya Taylor-Joy: Mir gefielen deine Schuhe.
Johnny Flynn: Stimmt, die Schuhe waren super.
Anya Taylor-Joy: Die Schuhe hätte ich gerne behalten.
Johnny Flynn: Allerdings war es schwer, die Schuhe auszuziehen (lacht). Ich brauchte oft die Hilfe von anderen, damit ich sie überhaupt ausziehen konnte. Das war ein bisschen lustig (schmunzelt). Im Allgemeinen waren sie auch schmerzhaft. Zumindest am ersten Tag als ich sie getragen habe. Ich bin geritten und hätte am Pferd Anweisungen geben sollen, doch das ging nicht, weil ich eine Druckstelle von den Schuhen bekam.
Anya Taylor-Joy: Oh, nein!
Johnny Flynn: Das viele Verkleiden verhalf uns aber dazu, in unsere Rollen zu schlüpfen. Es etablierte auch den sozialen Status der Charaktere. Zu dieser Zeit gab es nämlich viele soziale Normen. Man durfte Menschen zum Beispiel nicht anfassen. Ein Kuss war eine grosse Sache.
Anya Taylor-Joy: Eine wirklich grosse Sache.
Johnny Flynn

Johnny, erzählen Sie uns doch etwas über Ihre Figur. Was hat Ihnen daran am meisten Freude bereitet? Johnny Flynn: Ich spiele George Knightley, Emmas Schwager. Sein Bruder ist mit Emmas Schwester verheiratet. Die beiden sind also gemeinsam gross geworden. Sie leben in benachbarten Grundstücken. Jeden Abend läuft George zu Emmas Haus hinüber und verbringt dort Zeit mit ihr und ihrem Vater, der von Bill Nighy gespielt wird. George ist eine Art Ablenkungsmanöver, was Emmas Liebesobjekt angeht. Sie sind wie Geschwister und streiten sich viel. Er ist etwas irritierend, weil er viel auf Emma projiziert und ihr Verhalten teilweise ablehnt. Am Schluss merkt man, dass er sich so benimmt, weil er sich um sie sorgt. Seine Motivation liegt also in seiner grossen Liebe für sie. Es hat grossen Spass gemacht.

Anya, nach EMMA hast du noch einen weiteren grossen Film, der dieses Jahr in die Kinos kommt. Wie bereitest du dich auf den Ruhm und die Aufmerksamkeit vor, die zweifellos auf dich zukommen? Anya Taylor-Joy: Wow! Letztes Jahr drehte ich drei Filme nacheinander und hatte dazwischen bloss einen einzigen freien Tag. Mein Lebensmotto lautet seither: „Ich schaffe das.“ Ich versuche das Ganze deshalb Tag für Tag anzugehen. Im Moment bin ich gerade so stolz auf all die wundervollen Leute, die an EMMA gearbeitet haben. Darum liegt mein Fokus gerade auf diesen Film, und darauf, es mit anderen zu teilen. Normalerweise betonen immer alle, wieviel Liebe in ihren jeweiligen Filmen stecken, und dass man zu einer grossen Familie herangewachsen ist. Bei EMMA ist das wirklich der Fall. Diese Freude mit der ganzen Welt teilen zu dürfen, ist wirklich etwas Besonderes.

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