Black Panther: Wakanda Forever

Jetzt im Heimkino

hot
Action

Interview Dominique Thorne & Danai Gurira

Interview: Raya Abirached

Danai Gurira: «Durch Chadwick Boseman fühlte man sich geliebt und gesehen»

Die Atmosphäre gestern an der Londoner Premiere war toll. Wie haben Sie die Premiere empfunden? Danai Gurira: Ich denke es war die Beste bisher. Es war wie: «Okay, London, lass uns das machen». Wir haben aber Lagos noch nicht gehabt (schmunzelt).

Die Premiere in Lagos werden Sie per Luft erreichen. Das wird sicherlich spektakulär oder nicht? Danai Gurira: Lagos liefert ab. Denn Nigeria geht nicht so schnell unter. Sie machen die Dinge immer im grossen Stil. Ich bin wirklich neugierig.

Wie ist es für Sie mit Ihrem ersten Film in dieser Welt und diesen Premieren. Gefällt es Ihnen? Dominique Thorne: Ich weiss es nicht. Meine Familie hatte eine tolle Zeit und es war schön konnten sie dabei sein und es erleben. Ich bin sicher, dass die Menschen weiterhin kommen werden.
Danai Gurira: Es war so bezaubernd. Ich sass vor Dominiques Familie und ihrem kleinen Bruder. Er rief dann immer: «Das ist meine Schwester, das ist meine Schwester.» Es war das Wundervollste überhaupt, das ich je miterleben durfte.

Der Film ist auch Chadwick Boseman gewidmet. Wie sind Ihre Erinnerungen an ihn und was war das Beste an ihm? Danai Gurira: Oh, da gibt es so viele Dinge. Er lebt einfach in uns. Alle von uns, die von seinem erstaunlichen Leben und seiner Arbeit berührt wurden. Er war wie ein Bruder für mich, ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll. Was uns immer geholfen hat, war, beruhigend und kraftvoll seine Präsenz war. Selbst wenn er einfach still und irgendwie ein bisschen weggetreten war. Denn auch dann spürte man seine Kraft und Präsenz, sowie die Grosszügigkeit seines Geistes. Er war immer für dich da. Egal was du hattest oder über was du nachgedacht hast. Er dachte dann mit dir zusammen nach. Und natürlich war er sehr lustig. Er konnte einem wirklich zum Lachen bringen und das einfach so. Er lachte mit dir und legte dann seine grosse alte Hand auf deine Schulter. Sodass du dich gesehen und geliebt gefühlt hast.

Die ersten Tage am Set mussten demnach mitunter die schwersten gewesen sein, oder? Danai Gurira: Man wusste es einfach nicht. Das hat Trauer so an sich, man weiss nie, wann sie einem übermahnt. Sie flackerte zu den überraschendsten Momenten auf und das durch die ganze Drehzeit hindurch.

Wie war es für Sie in diese ganze Welt von Wakanda einzutauchen und die Geschichte dieser tollen Mädchen zu erzählen? Dominique Thorne: Es war aufregend. Es war die Fahrt meines Lebens. Es war das erste Mal, dass ich als Schauspielerin in der Lage war, mich auf eine Art und Weise auszuprobieren, die ich nie erwartet hätte. Es gab viel Green Screen oder Blue Screen, sollte ich sagen, und Arbeit mit Kabeln. Ich konnte einfach hinter den Vorhang schauen und sehen, was nötig ist, um viele dieser rasanten, fantastischen, superheldenhaften Momente zu kreieren, die wir tatsächlich erleben, wenn alles auf der Leinwand zusammenkommt. Dies alles mitzugestalten, den Ton anzugeben und zur Energie des Ganzen beizutragen, war auch für mich persönlich eine tolle Sache. Als Schauspielerin war es auf jeden Fall ebenso eine technische Herausforderung, zu sehen, wie gut ich mich in einen manchmal völlig imaginären Arbeitstag integrieren kann.

Wie war es für Sie, wenn Sie ans Set kamen? Hatten Sie immer noch die ganze Freude wie am ersten Tag als Sie den ersten Film drehten? Danai Gurira: Manchmal fühlte ich mich wirklich wie ein Kind im Süssigkeiten-Laden. Ich erinnere mich, dass wir viele Sets der grossartigen Hannah Beachler betreten haben, die natürlich einen Oscar für ihre Arbeit im letzten Film gewonnen hat. Man sieht fast immer nur Dinge, die man noch nie gesehen hat. Es ist einfach so clever. Man denkt sich: «Natürlich ist das Wakanda.» Es ist einfach so gut erdacht und umgesetzt. Das hat sich also nicht geändert, auch wenn es einige Sets gibt, die wir schon hatten. Aber dann erinnere ich mich daran, wie ich auf die Strasse hinausging, wo das Hochwasser hereinkommt, und wie sie diese Strasse gebaut hat und diese wakandischen Häuser und Bushaltestellen und Geschäfte geschaffen hat. Das Haus meiner Figur war genial. Leider sieht man es nicht im Film. Ich weiss nicht, warum, denn es war unglaublich.

Was war das Spezielle an diesem Haus? Danai Gurira: Hannah baute mir dieses Haus, das wie mein eigenes aussieht. Es ist dem nachempfunden, was man Great Zimbabwe nennt. Ich bin Simbabwerin und wir haben diese Ruinen, die im achten bis 15. Jahrhundert von einer Dynastie gebaut wurden. Und deshalb heisst Simbabwe auch Haus aus Stein. Das ist die Bedeutung von Simbabwe. Wenn Sie diese kegelförmigen Türme sehen, dann sind das die kegelförmigen Türme von Simbabwe, die zu unseren alten Ruinen gehören. Sie baute mir also ein Haus, das so aussah, einfach als wäre es meins. Ich weiss nicht, warum es nicht in dem Film vorkommt. Da war ich wirklich wie ein Kind in einem Süssigkeiten-Laden. Ich konnte es nicht glauben. Für mich war es einfach das Coolste. Ich war wie ein kleines Kind.

Die Rolle und die Vorbereitung dafür waren physikalisch sicherlich anstrengend oder nicht? Dominique Thorne: Ich weiss nicht, ob ich sagen würde, dass die körperliche Vorbereitung das Schwierigste war. Ich denke, es ist... Nein, nein. Es ist eher so etwas wie die Grundlage. Angesichts meines Charakters und ihrer Natur, darf ich dies so vermutlich sagen. Zumindest für meinen Charakter im Film, viele der Dinge, die körperlich erforderlich waren oder körperliches Training verlangten, machten auch den meisten Spass. Wie mich selbst unter Wasser herauszufordern und zu sehen, wie es ist, in 20 Fuss Tiefe zu sitzen und einfach n einer Art Zen da unten zu sein. Oder zu sehen, wie lange man seinen Atem anhalten kann. Wie viel Gewicht kann ich mit diesen Drähten in diesem Anzug tragen? Kann ich mit diesen 52 Pfund eine volle 180°-Drehung in der Luft machen? Viele der körperlich anstrengenden Dinge waren ebenfalls Herausforderungen, die mir Spass gemacht haben und die ich an meinem Job mag.

Und wie war es für Sie diesbezüglich? Danai Gurira: Ich finde es toll, dass wir Dinge machen durften, die mit Schwimmen zu tun haben. Ich liebe es zu schwimmen. Ich war wirklich aufgeregt, bevor wir ankamen. Ich habe einen Trainer angeheuert, einen Schwimmtrainer, ich wollte es lernen. Ich bin früher in Wettkämpfen geschwommen. Aber ich war damals noch sehr jung, also habe ich versucht, es wieder zu erlernen und besser zu machen. Und ich habe es wahrscheinlich übertrieben, weil meine Figur nicht viel schwimmt (lacht).
Dominique Thorne: Für mich ist es dasselbe (lacht).

Sie haben die physikalischen Aspekte einer Rolle demnach sehr gerne? Danai Gurira: Ich liebe es, mich körperlich zu betätigen. Ich bin ein kleiner Adrenalin-Junkie. Ich lese das Drehbuch und denke mir: "Oh Gott, ich muss diese Kampfsequenzen machen." Aber das liegt in der Natur meines Charakters. Also muss ich mich wirklich konzentrieren. Wir haben ein Training, das durchgehend mit uns gemacht wird. Wir haben tolle Kampfkoordinatoren und Trainer, die kommen und dich unterrichten. Und wir machen natürlich gemeinsame Übungen im Wohnheim Malaysia und lernen viel zusammen. Darüber hinaus trainiere ich mit meinem Trainer. Und dann muss ich die eigentlichen Kämpfe lernen. Es ist also ein grosser Teil der Vorbereitung, aber für mich ist es sehr wichtig.

Vorbereitung kann auch entscheidend sein, nicht? Ja, erstens weiss ich, dass die Leute wollen, dass es gut aussieht. Ich meine, ich will, dass es gut aussieht. Und zweitens ist es ein Teil dessen, was meine Figur ist. Sie ist eine Kriegerin, die weiss, wie man kämpft. Sie ist die Anführerin einer Armee. Ich kann also nicht da rausgehen und blöd aussehen (schmunzelt). Ich muss einen Weg finden, um sicherzustellen, dass ich zu ihr passe. Das kann wehtun und es bedeutet eine Menge Engagement, Diät und all das. Wenn man drin ist, ist man drin. Aber ich möchte es nicht anders haben. Ich möchte ihr alles geben, was ich habe und ich möchte gleichzeitig gefordert werden. © 2022 kinowetter.ch

Aktuelle Streaming Angebote für diesen Titel:

Powered by JustWatch