Scream

Jetzt im Heimkino

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Horror

Von: Carmine Carpenito

«Hallo Sidney – welches ist dein Lieblingshorrorfilm?»

Wer hätte das 1996 gedacht: Das Publikum war aufgrund von endlosen repetierenden Horror-Fortsetzungen so gelangweilt, dass es den Kinos fernblieb – bis mit Ghostface die unerwartete Ankunft einer Meta-Ikone zelebriert wurde, die das Genrekino revolutionierte und die Lust am Horror neu entfachte. Und jetzt, 2022, geht das Morden munter weiter. Doch mag der neue Killer das Publikum wieder in seinen Bann ziehen?

Funktioniert «Scream» auch in unserer Gegenwart oder handelt es sich bei der Slasher-Reihe um ein Neunziger Jahre-Phänomen? Tatsache ist, dass die Trilogie, die zwischen den Jahren 1996 und 2000 entstand, komplett durch die Decke ging, die Kinocharts im Sturm eroberte.

Die Zeit zwischen den einzelnen Filmen

Zwischen den Teilen 3 und 4 liessen die Macher, Regisseur Wes Craven und Drehbuchautor Kevin Williamson, ganze 11 Jahre verstreichen – «wie viele sich nach all der Zeit noch an die Marke erinnern werden?», dürfte hier wohl die Frage gelautet haben.

Top oder Flop?

Da die Reihe insbesondere Teenager anspricht, musste auf eine neue Generation gehofft werden – doch genau die blieb damals zu Hause, machte «Scream 4» zu einem finanziellen Flop, wenn man die Ergebnisse mit jenen der Vorgänger vergleicht. Doch woran lag es? Viele glauben tatsächlich, dass man sich zu lange Zeit liess, andere hingegen schieben die Schuld der mangelhaften Werbekampagne der Weinsteins in die Schuhe.

Der lange Weg zu Teil 5

Was folgte, war eine weitere Pause von 11 Jahren (mutiert «Scream» etwa zur neuen «Before»-Reihe von Richard Linklater, der traditionell alle neun Jahre ein neues Kapitel über Jesse und Céline aufschlägt?), die einige Hürden mit sich brachte – einige von ihnen waren derart gross, dass «Scream 5» lange Zeit als unrealisierbar galt.

Der grosse Franchise-Verlust

Zunächst verstarb im Jahr 2015 Kult-Regisseur Wes Craven, Schöpfer aller vier «Scream»-Filme. 2018 verriet uns Hauptdarstellerin Neve Campbell in einem Interview, dass sie sich das Universum ohne den Meisterfilmer nur schwer vorstellen könne, sehr skeptisch sei.

Der Skandal um Harvey Weinstein

Und dann wurde auch noch Dimension Films, die Tochtergesellschaft der Weinstein Company und das Produktionshaus hinter dem Franchise, nach dem Skandal um den ehemaligen Hollywood-Giganten Harvey Weinstein dicht gemacht, die Lizenzrechte in einem Zwangsverkauf an neue Besitzer (Spyglass Media Group) übergeben – zum Glück vieler Fans erwiesen sich die Köpfe bei Spyglass als grosse «Scream»-Fans, die Craven ehren wollten.

Die neuen Regisseure

Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, die auserkorenen Regisseure vom neuen Ableger, waren sich von Anfang an sicher: «Wenn wir ‘Scream 5’ machen, dann nur mit Neve Campbell.» Wie sie die Scream Queen überzeugen konnten? Indem sie ihr einen persönlichen Brief schrieben, in dem sie bis ins kleinste Detail ausführlich geschildert haben, was ihnen Craven alles bedeutet und dass er der Grund sei, wieso sie überhaupt erst Filmemacher werden wollten.

Courteney Cox und David Arquette

Doch nicht nur sie konnte damit umgestimmt werden, sondern auch ihre Co-Stars Courteney Cox und David Arquette, die erneut als Reporterin Gale Weathers und (ehemaliger) Sheriff Dewey in Erscheinung treten. Das legendäre Trio wäre also wieder vereint! Aber reichen gute Absichten wirklich schon aus, um einen guten Film aus dem Hut zu zaubern?

Der Schlüssel zum Erfolg

Selbstverständlich nicht – dass Bettinelli-Olpin und Gillett die Reihe, die sich einen prominenten Platz in ihren Herzen sichern konnten, jedoch verstehen, zeigt der neueste Ausflug nach Woodsboro, der Stadt des Schreckens. Natürlich kann man kaum etwas über einen «Scream»-Ableger verraten, da so gut wie alles ein Spoiler darstellt – speziell deshalb, weil er grossen Bezug zur Vergangenheit nimmt. Und da wir euch den Spass natürlich unter gar keinen Umständen verderben wollen, sagen wir nur so viel:

Fazit

«Scream» wird euch schockieren, ist grausam, emotional, witzig, ist sich seiner eigenen Existenz bewusst (ohne Eigenreferenzen wäre es ja schliesslich auch kein «Scream»), ehrt Craven, dessen Arbeit und stellt neue Regeln auf. Mit anderen Worten: Das neue Jahr hätte kaum mit einem besseren Horrorfilm loslegen können!

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