Nachbarn

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Drama

Von: Ana von Halle

Schlagstöcke statt Streiche

Frühe 1980er Jahren: Sero ist gerade einmal sechs Jahre alt, als sein Leben komplett auf den Kopf gestellt wird. Zu der Zeit macht sich nämlich der Nationalismus unter dem «Führer» Hafiz al-Assad in seinem syrischen Grenzdorf breit. Dabei will der Junge eigentlich bloss Zeichentrickfilme schauen. Strom gibt es dafür jedoch keinen. Deswegen zieht Sero mit seinen Freunden umher und spielt freche Streiche.

Gefährliche Gehirnwäsche

Von seiner Kindheit bleibt ansonsten nicht viel übrig, zumal der neue Dorflehrer den kurdischen Jungen bereits an seinem allerersten Schultag mit antisemitischen und antikurdischen Predigten konfrontiert. Dazu hält er den Unterricht vollkommen auf Arabisch, was Sero überhaupt nicht versteht. Die kurdische Sprache wird den Kindern jedoch mit einem Schlagstock verschlagen. Sie sollen Assad verehren und die Juden hassen. Dabei findet Sero seine jüdischen Nachbarn eigentlich ganz nett. An Sabbat geht er bei Hannah sogar die Lichter anzünden. Mit der Zeit beginnt aber auch Sero, sie in einem völlig neuen Licht zu sehen.

Licht in der Finsternis

So düster seine Kindheitserlebnisse auch waren, der seit 1996 in der Schweiz lebende syrisch-kurdische Regisseur Mano Khalil schafft es dennoch mit satirischem Humor eine gewisse Leichtigkeit in den vom eigenen Leben inspirierten und zutiefst bewegenden Film zu bringen

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