Die Schweizer Regisseurin Fiona Ziegler schwebt mit ihrem allerersten, vom tschechischen Kino inspirierten Langspielfilm zwischen zwei Welten.
Eugen (Dominique Jann) lebt in dieser Vater-Sohn-Tragikomödie in Prag, wo er selbstständig einen Musikclub aufgebaut hat. Als dieser in Flammen aufgeht, kehrt der 30-Jährige zurück in die Schweiz. Hier wartet sein tschechoslowakischer Vater Václav (Ivan Pokorný) auf ihn. Dieser passt sich nur zu gerne der Bourgeoisie an, weshalb er die schöne Lüge verbreitet, sein Sohn sei der Manager eines Konzertsaals.Vom tschechischen Kino inspiriert
Wichtiger als die Dramaturgie oder das Drehbuch war für die in Bern aufgewachsene Fiona Ziegler eine individuelle Filmsprache, inspiriert von der Poesie der tschechoslowakischen Neuen Welle der 1960er Jahre. In deren Filmklassikern steht häufig ein Antiheld in der Hauptrolle. Wie Eugen in LOST IN PARADISE, mit welchem sich Ziegler teilweise identifizieren kann. Die Regisseurin lebt schliesslich wie die Figur in der Schweiz und in Tschechien. In Prag absolvierte sie von 2012 bis 2015 ein Bachelor-Studium der Filmregie an der FAMU (Film and TV School of the Academy of Performing Arts) und machte 2020 dort auch den Master.
Zwischen zwei Welten
«Auf meinen langen Busreisen zwischen Prag und Bern habe ich viele Menschen getroffen, darunter einige 68er Emigranten sowie ihre unterdessen erwachsenen Kinder», erzählt Fiona Ziegler. «Dadurch durfte ich viele beeindruckende, aber auch skurrile Geschichten erfahren, die ich in den Film einfliessen liess. Natürlich kam auch einiges Autobiografisches dazu. Der Aspekt, zwischen zwei Kulturen zu Hause, aber nirgendwo richtig angekommen zu sein, hat mich geprägt.»
Heimat ist, wo das Herz ist
Mit diesem Hintergedanken und einem Hauch von Romantik entstand LOST IN PARADISE, eine authentische Hommage an das tschechische Kino, welche sich der dafür charakteristischen Filmpoesie sowie hintergründigem Humor bedient, um eine persönliche Definition von Heimat zu schaffen.
