Guardians of the Galaxy

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Interview Chris Pratt

Interview: Raya AbiRached

Pratt: «Musik aus unserer Kindheit entscheidet mit, zu wem wir heranwachsen.»

LONDON In der Comicverfilmung «Guardians Of The Galaxy» schlüpft Schauspieler Chris Pratt in die Rolle des selbsternannten Helden Star-Lord. Im ausführlichen Gespräch verrät uns Pratt, wieso er sich stark mit seiner Rolle verbunden fühlt.

Chris, wie wichtig ist die Musik im Film? Musik spielt im Film und in Peter Quills Leben eine grosse Rolle. Er besitzt diesen alten Kassenspieler, eine Erinnerung vom Planeten Erde. Seine Mutter mochte es, ihre Vorliebe für die rockige 70er-Jahre-Musik mit ihm zu teilen. Die Musik zeichnet, wenn man so will, die Figur aus.

Der Humor war ziemlich überraschend. Ich habe mir schon gedacht, dass dieses Element die Zuschauer überraschen und begeistern könnte. Was mich persönlich überrascht hat, waren die nach den Dreharbeiten integrierten CGI-Effekte. Erst dann wusste ich mit Sicherheit, wie das Universum im Film aussieht. Wir hatten natürlich eine Vorstellung davon, aber es am Ende auch zu sehen, hat unsere Vision vervollständigt.

Viele kannten die Comicvorlage gar nicht. Wir können uns wirklich glücklich schätzen im Hinblick auf die Umsetzung des Films. «Guardians Of The Galaxy» ist schliesslich tatsächlich eine weniger bekannte Comicreihe. Wir wollten uns deshalb nicht zu sehr auf die Gesetze und Regeln aus der Vorlage stützen. Die Leute denken nicht so was wie: „Hey, das würde Peter Quill aber nicht tun“, weil ihn die breite Masse nicht kennt. Es ging uns daher viel mehr darum, den Zuschauer darüber zu informieren, wer er überhaupt ist und woher er kommt. Wir haben Peter Quill somit bewusst nach unseren Vorstellungen adaptiert und uns nicht strikt an die Ursprungsmaterie gehalten. Peter hat die Erde ja 1988 verlassen, als er gerade einmal neun Jahre alt war. Die Frage lautet, was hat er in der Zeit gelernt? Seine Idole sind Figuren wie Han Solo oder Kevin Bacon in „Footloose“. Aufgrund dessen konnte ich mich sehr gut mit ihm identifizieren.

Lassen Sie uns über die Kostüme reden. Die sind unglaublich und einfach nur schön. Die rote Jacke beispielsweise bestimmt, wie du dich bewegst, weil sie so schwer ist. Kleider machen Leute und im Fall von Peter Quill verhält es sich tatsächlich so. Ich habe in den Spiegel geblickt und nicht mich in neuen Kleidern sondern Peter Quill gesehen.

Erzählen Sie uns mehr über die einzelnen Figuren. Sie teilen sich alle ihre humoristische Veranlagung, sind im Kern aber völlig verschieden. Rocket ist ein unverwechselbares Geschöpf in der Galaxie, während Groot richtig witzig und unschuldig ist. Er ist niedlich, aber auch unfassbar stark und tödlich. Drax, der Wahnsinnige, der gerne mit Messern spielt und dich ohne darüber nachzudenken tötet, ist auch mit von der Partie. Und natürlich Gamora, die Komplizierte. Sie sind alle total verschieden, aber auf eine Art trotzdem irgendwie einheitlich. Sie alle sind Waisen, auf der Flucht, haben Verluste erlitten und gelten allgemein als Loser. Als sie aufeinandertreffen, wenden sie ihre Gemeinsamkeiten an, um zu Helden zu werden und etwas Gutes zu tun, um auch als solche anerkannt zu werden.

Inwiefern hat Sie Musik aus Ihrer Kindheit in Ihrer Arbeit als Schauspieler beeinflusst? Ich bin fest davon überzeugt, dass die Musik, die wir als Kinder hören, darüber mitentscheidet, zu wem wir heranwachsen. Deswegen konnte ich mich auch so gut mit Peter Quill identifizieren. Wir sind im selben Alter und sind auch im gleichen Jahr auf die Welt gekommen. Demzufolge war ich 1988 auch neun Jahre alt. Für mich war es daher ein Leichtes, in der Zeit zurückzureisen und mir die Frage zu stellen, wer ich wohl sein würde, wenn diese neun Jahre meine einzigen Erinnerungen als Erdling wären. Was würde mich heute also motivieren? Die Filme und Musik von damals. Würde ich meinen eigenen Star-Lord kreieren, würde er am Ende ganz genauso handeln wie er es jetzt tut.

In einer Fortsetzung würden wir sicherlich noch mehr über Peter Quill erfahren, oder? Oh ja, es gibt noch so viel, das man noch nicht gesehen hat. Und ich hoffe, dass wir die Möglichkeit erhalten werden, mehr von ihm zu zeigen.

Sie haben viele Erfahrungen im Bereich Comedy gesammelt. Konnten sie den Humor gemeinsam mit James Gunn ausarbeiten? Ja, in diesem Film konnte ich es. Keine Zusammenarbeit ist gleich und nicht alle Regisseure wollen, dass du zu viel mitsprichst. Aber James ist diesbezüglich offen. Wir haben uns ausgiebig über die Richtung des Humors unterhalten und eng miteinander die Möglichkeiten besprochen. Wir waren quasi Partner. Man kann James eine Idee vorschlagen. Vielleicht gefällt sie ihm, vielleicht auch nicht. Aber man kann sie in jedem Fall mit ihm bereden.

Werden Sie im Bereich Comedy denn noch gefordert nach so zahlreichen Erfahrungen? Jedes Projekt ist anders und bei jedem weiteren lerne ich nur dazu. Im Bezug auf unseren Film war uns von Anfang an klar, dass wir keinen Spoof machen wollen. Es ist kein «Spaceballs», sondern ein richtiger Film. Der Humor musste zur jeweiligen Figur passen und sie auf eine Weise repräsentieren. Wir haben aber keine der Figuren für ein paar Jokes geopfert. So was kommt leider viel zu oft vor, aber zum Glück nicht bei uns.

Sie sagten, Han Solo und Kevin Bacon waren Peter Quills Helden. Welches waren Ihre? Die gleichen, wir waren ja dieselben Kids. Wobei ich mehr an Sport interessiert war als Peter Quill und ich daher auch Leute wie Michael Jordan zu meinen Kindheitsidolen zähle. Und natürlich Johnny Cash sowie andere Countrymusiker.

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